1. Gott Hat Ein Problem
2. Frei
3. Markt Und Moral
4. Jeder Kriegt Was Er Verdient
5. Mach's Dir Selbst
6. Irgendwas Für Nichts
7. Wo Auch Immer Wir Stehen
8. Es Ist Sinnlos Mit Sich Selbst Zu Spassen
9. Der Junge Mit Dem Schwefelholz
10. Nach Allen Regeln Der Sucht
11. Auf Die Freundschaft
12. 52 Wochen
Wenn die Band darauf hinweist, dass einige Songs auf dem heiß erwarteten Comeback-Album nicht auf Anhieb zünden, sondern ihre Wirkung erst nach mehrmaligem Hören entfalten, ist das keine Schutzbehauptung, sondern entspricht der Erfahrung des Rezensenten. Der griffige Opener ´Gott hat ein Problem´ und das nachfolgende ´Frei´ machen den Einstieg leicht und schlagen den Bogen zur Bandvergangenheit, ehe das anfangs sperrige ´Markt und Moral´ musikalisch und textlich fordert. Aber die Kombination aus Altbekanntem und neuen Ansätzen stellvertretend sei das an einen fiesen Bar-Blues erinnernde, überlange ´Der Junge mit dem Schwefelholz´ genannt funktioniert und präsentiert die Band anno 2016 deutlich gereift was logisch ist und nur Hardcore-Fans überraschen dürfte, die immer noch der Heilige Lieder-Phase hinterhertrauern. Memento ist weniger Pathos, weniger Herumreiten auf der Außenseiter-Rolle und vor allem weniger Testosteron als bei früheren Veröffentlichungen, dafür aber mehr musikalische Finesse, was angesichts der Band-Entwicklung Sinn macht. Selbst in der Rock-Hard-Redaktion begrüßt man sich schließlich schon seit geraumer Zeit nicht mehr mit einer zünftigen Kopfnuss oder berichtet von den Ausschweifungen des vergangenen Wochenendes (Herrn Peters lassen wir ausdrücklich außen vor), sondern hat sich einen leidlich zivilisierten Umgangston angeeignet (das sagt ausgerechnet Zompf Urschrei Kupfer... - Red.). Und ein endgültiger Bruch mit der ONKELZ-Vergangenheit ist Memento auch nicht, denn die Ballade ´Wo auch immer wir stehen´ oder die beiden Rausschmeißer ´Auf die Freundschaft´ und ´52 Wochen´ hätten auch auf früheren Alben stehen können und sind perfekte Bindeglieder zur Zeit vor dem Bandsplit. Dass die BÖHSEN ONKELZ nun den nächsten Schritt gehen, ist mutig, nachvollziehbar und absolut alternativlos. Memento würde sonst nicht polarisieren, sondern sich in Beliebigkeit suhlen. (ROCK HARD 8,5 / 10)


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