1. Shroud Of False
2. Fragile Dreams
3. Empty
4. Lost Control
5. Re-Connect
6. Inner Silence
7. Alternative 4
8. Regret
9. Feel
10. Destiny
Der ganz große Wurf ist den englischen Melancholiemusikern trotz überdurchschnittlicher Releases bislang nicht gelungen. Jetzt aber wird es allerhöchste Zeit für ausgleichende Gerechtigkeit, denn "Alternative 4" setzt Maßstäbe. Die Künstler um Sangeswunder Vincent Cavanaugh haben es geschafft, schluchtentiefe Traurigkeit, Depressionen, Furcht und Ausweglosigkeit ungefiltert zu Musik werden zu lassen. ANATHEMA treffen die sanfte und verletzliche Seite des Hörers und lassen ihn intensiv an der eigenen Mind-Odyssee teilhaben. Und die ist eine sagenhafte Berg- und Talfahrt. Kompositorisch breitgefächert angelegte Perlen wie das lange und dramatische 'Regret', 'Empty' oder die Ohrwurmmelodie 'Fragile Dreams' weisen trotz bewölkter Stimmung eine angenehme, unaufdringliche Art von Pop-Appeal auf, von dem ANATHEMAs Landsleute Paradise Lost nur träumen können. Und wenn sich die Emotionen dieser erstklassigen Musiker (großartige Gitarrenarbeit!) wie ein Gewitter entladen, dann dringen sie sogar in kreative Aggressions-Sphären von Tool vor, wie das Highlight dieses Wahnsinnsalbums, 'Re-Connect', untermauert. Die innere Zerrissenheit und Qualen des Vierers wirken immer ehrlich - ein Album wie süße Tränen, weitab des ganzen schmierigen Gothic-Kitschs, mit dem man uns aus allen Himmelsrichtungen zwangsernährt. "Alternative 4" ist nach Type 0 Negatives "October Rust" das erste superbe Herzschmerzalbum seit Ewigkeiten und gehört schon jetzt zu den absoluten Highlights dieses Jahres! (ROCK HARD 9,5 / 10)
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