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Heidra - The Blackening Tide

Heidra - The Blackening Tide


Release Info: 2018 -  Time To Kill - Full Length
Band Info: Dänemark- 2006 - Viking Metal      
Bewertung: 8   


Songs:

1. Dawn

2. The Price In Blood
3. Rain Of Embers
4. Lady Of The Shade
5. A Crown Of Five Fingers
6. The Blackening Tide
7. Corrupted Shores
8. Hell's Depths

Ich gebe zu, "The Blackening Tide" von HEIDRA ist bei Veröffentlichung etwas an mir vorbei gerauscht. Die Dänen bieten uns nun schon seit über einem halben Jahr 48 Minuten epischen Viking Metal. Dabei orientieren sie sich nicht an den Schwarzwurzelheimern wie ENSLAVED oder MOONSORROW, sondern eher an FALCONER, CROM, GRAND MAGUS oder TYR. Nur selten gibt es gekeifte Vocals, die aber ohnehin nie sonderlich hart sind. Auch der Einsatz von Flöten und anderem Gefiedel hält sich im Rahmen. Die meisten Bands, die ich aus dem Folk-Bereich kenne, sind grausame Truppen im EQUILIBRIUM-Fahrwasser oder meinen, einen auf KORPIKLAANI-Blödsinn machen zu müssen. Da ist hier schon deutlich mehr Ernsthaftigkeit an Bord.
Sicherlich werden hier auch viele Fans von europäischem Power Metal angesprochen. Es gibt melodische Gitarrenlinien, eine moderne (aber nie künstlich-leblose) Produktion, schöne Leads, dezente Keyboards und Chöre. Dabei bleibt die Folk-Atmosphäre aber erhalten. Ich finde es cool, dass die Band wirklich qualitativ hochwertig arbeit, sowohl bei der Produktion als auch an den Instrumenten, und da auch die Songs weitestgehend Potenzial haben, kann ich der Band definitiv Qualität attestieren. Ich ziehe meinen imaginären Wikinger-Hut (oder eher Helm) vor den Dänen, die sicher mehr Berechtigung haben, in diesem Genre zu wildern, als viele andere Bands. Dabei ist die Truppe dann am stärksten, wenn sie nahe an FALCONER oder GRAND MAGUS operiert - die Growls wirken deplatziert, und die wenigen Black-Metal-Keifer sind einfach nicht böse genug. Das sind aber keine dicken Mali.
Warum vergebe ich dann trotzdem keine höhere Note? Nun, die Musik reißt leider nicht wirklich mit. Sie ist gut gemacht, aber eben nicht begeisternd. Und dann das Genre, da muss ich schon ehrlich konstatieren: Mit Folk Metal lockt man doch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Natürlich ist es ihr Recht, in diesem anachronistischen Genre zu wildern, aber da ist es schon schwerer, zu überzeugen. Schließlich ist hier letztlich mit dem WINTERSUN-Debüt, spätestens aber mit den GRAND MAGUS-Alben vor "Sword Songs", irgendwo auch alles gesagt worden. Für Genre-Fans spreche ich trotzdem eine klare Empfehlung aus. Es kommt selten genug vor, dass Leute guten Folk Metal machen. Freut euch also dran, wenn es mal vorkommt. Bei HEIDRA ist das der Fall.
Anspieltipps: Dawn, A Crown Of Five Fingers. (POWERMETAL.DE 6,5/10)


Heidra - Photo







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