Release Info: 2019 - Napalm - Full Length
1. Evodem
2. Evolution
3. Burn!
4. We Come Undone
5. Wounds
6. Thundersmith
7. Circus
8. Wash Away
9. Liar
10. Get The Fuck Out Of Here
11. In The End
KOBRA AND THE LOTUS. Oder sollte man besser sagen:
KOBRA AND THE Fließband? Innerhalb von drei Jahren drei Alben zu
veröffentlichen, dass muss den Kanadiern erstmal einer nachmachen. Die Heavy
Metaller sind fleißig, und arbeiten stetig daran sich weiterzuentwickeln. Die
neueste Veröffentlichung heißt also nicht ohne Grund „Evolution“. Zeitloser,
frischer, moderner und groovender Hardrock: KOBRA AND THE LOTUS klingen nach eigenen
Angaben diesmal anders, als man erwartet. Gut anders oder schlecht anders?
Der Opener und Titeltrack „Evolution“ hat zwar mit
seinem lässigen Groove und eingängigen Melodien durchaus den nötigen Pfeffer im
Arsch, klingt dabei aber halt auch mehr denn je nach KOBRA AND THE LOTUS.
Das an sich ist ja auch nicht schlechtes. Wirklich nicht. Nur eben nicht
unbedingt „anders“. Das Ergebnis ist solider, sehr guter, sinfonischer Heavy
Metal-Song, der, mit der deutlich, stimmlichen Oberhand einer Kobra Paige,
jedoch wenig neues bietet.
Spannender wird es dahingehend mit dem stampfenden
Beat eines „Get The F_ck Out Of Here“. Mit vorantreibenden Gitarrenriffing
verabschiedet sich die Band mehr und mehr von lieblichen Arien. Die Vocals
kommen hier dann endlich auch einen Müh dreckiger und angepisster um die Ecke.
Naja, wenn nicht bei solchen Lyrics, wann dann? Dennoch ist das immer noch mehr
Power Metal als Hard Rock, und immer noch mehr Symphonic als Groove.
Die beherrschende Stimmgewalt von Kobra Paige ist
auch bei „Evolution“ omnipräsent und die Dame würde einen Teufel tun, wenn man
sie nur im tiefertönigen Hard Rock- Bereich intonieren lassen würde. So
phrasiert die Kobra munter von ganz oben bis nach ganz unten, von theatralisch
(„Wash Away“) bis hin zu rotzig („Circus“). Dabei unterstützt von einem
beachtlich, druckvollen Gitarrenspiel, welches mit genussvollen Soli der Platte
den besagten Hard Rock-Flair vorsichtig zuhaucht. Mehr
tut sich in Sachen evolutionärer Änderungen allerdings nicht.
KOBRA AND THE LOTUS sprechen mit „Evolution“ von
einer Neuerfindung ihrer selbst, einer Neuerfindung, die nicht zwingend
erforderlich war, und am Ende des Tages hörbar auch keine ist. Mit „Evolution“
manifestiert die Band ihr Dasein, zaubert eine Platte zu Tage, die in Sachen
Qualität und Vielfalt in oberen Rängen mitspielt. Eine Platte, der Power
Metal-Fans sicherlich ein breites Grinsen ins Gesicht tackert, jedoch
zusammenfassend etwas hinter seinen Vorgängern bleibt. (METAL.DE 6/10)
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