1. We'll Hold On Till Tomorrow
2. New Order
3. The Vision
4. Time After Time
5. Take Hold
6. Demon's Wing
7. Selfish
8. The Game
9. Dreamcatcher
10. What's Done Is Done
Zu dem Release „The Vision“ von SACRED HEART muss ich zuallererst mal eine Textzeile aus dem Promoflyer zitieren: „passend zum diesjährigen Keep It True gibt es über Pure Underground Records besagtes Demo erstmals in digitaler Form zu bewundern“. Äh, ja. Also das KIT muss einfach als „Veröffentlichungsgrund“ herhalten. Die Band spielt dort jedenfalls nicht und meines Wissens existiert sie auch nicht wieder.
Für Freunde des Spätachtziger US Metal mag die Truppe ja interessant sein, wenn sie denn zumindest ein gutes Dutzend Songs herausgebracht hätte. Das ist der nächste Kritikpunkt, der mir diese Veröffentlichung etwas sauer aufstoßen lässt. SACRED HEART haben 1989 eine EP mit drei Tracks fabriziert. Zwei weitere Titel (ein Track von einem Sampler sowie ein jahrelang verschollener Song) stammen ebenfalls von SACRED HEART. Die restlichen sechs Nummern entspringen eigentlich der Byron Nemeth Group. Das ist die Truppe, mit der sich Gitarrist Byron Nemeth nach seiner SACRED-HEART-Zeit versuchte. Dieses Material ist bisher wohl unveröffentlicht, womit es natürlich Jäger und Sammler ansprechen dürfte.
Nun gut, kommen wir mal zum musikalischen Aspekt. SACRED HEART spielen US Power Metal der Spätachtziger. Dynamik und Melodik halten sich gekonnt die Waage. Die Rhythmusarbeit ist kraftvoll, die Leads eher melodisch und die Refrains haben einen leicht epischen Touch. Von den drei Tracks der früheren „The Vision“-EP hinterlässt besonders „We’ll Hold On Till Tomorrow“ durch seine recht eingängige Hookline und den gut erarbeiteten Höhepunkt positive Eindrücke. Der intensiv-emotionale Longtrack „New Order“ hat einige gute Passagen mit etwas Maiden-Flair und ist sicher spannendes Futter für Freunde epischerer Kompositionen. Der Titeltrack „The Vision“ erscheint mir insgesamt nicht ganz so sorgfältig ausgearbeitet und spielt sich kaum in die Gehörgänge. Bei „Time After Time“ fallen das variantenreiche Gitarrenspiel und ein gelungener Höhepunkt auf. „Take Hold“ ist völlig akzentlos und es verwundert nicht, dass dieser Song verschollen war.
Bei den restlichen Tracks muss man sich auf einen stilistischen Wechsel einstellen, denn die Byron Nemeth Group machte eher Progressive Rock/Metal. Es kommt mehr Melodik ins Spiel, Synthies spielen plötzlich eine Rolle und es wird insgesamt atmosphärischer. Auch die Songlänge wird auf eine Dauer von durchschnittlich sieben Minuten ausgedehnt. Reichliche Wechsel des Tempos und der Intensität verhindern, dass die Stücke Längen entwickeln. Die Band verstand ihr Metier und es verwundert eigentlich, dass das Material damals keine Veröffentlichung fand. Stücke wie „Demon’s Wing“ oder „Dreamcatcher“ können locker bei internationalen Standards des Genre mithalten. Lediglich „Selfish“ fällt aus einem soliden Niveau. Und der elfte Track „Slip Of The Tongue“ fand offenbar nicht den Weg in die Promotion.
Als ein Problem kann man möglicherweise die Zusammenstellung dieser CD sehen. Denn der Wechsel von US Power Metal zu recht atmosphärischem, melodischem Progressive Rock/Metal nach fünf Songs fällt doch recht drastisch aus. Und wie viele mögen beide Genres so sehr, dass sich quasi eine Art Split-CD (auch wenn sie nicht als solche vermarktet wird) zulegen? Handwerklich gibt es weder bei SACRED HEART noch bei der Byron Nemeth Group etwas auszusetzen. Und auch die Produktion des Albums geht in Ordnung.
Angesichts der Qualität des hier vertretenen Songmaterials würde ich „The Vision“ als solides Werk bezeichnen. Sammler alten US-Metal-Stoffes und Jäger bisher unveröffentlicher Sachen aus dem Analog-Zeitalter können ihre Fühler nach dem Album austrecken. Ein Must-Have ist „The Vision“ aber nicht. Und das zeitgleich zum Release stattfindende Keep-It-True-Festival als Veröffentlichungsgrund anzugeben, halte ich nach wie vor für fragwürdig – zumal die Songs der zweiten Albumhälfte dort eher nicht ihr Publikum finden. (METAL1.DE 6/10)Bei den restlichen Tracks muss man sich auf einen stilistischen Wechsel einstellen, denn die Byron Nemeth Group machte eher Progressive Rock/Metal. Es kommt mehr Melodik ins Spiel, Synthies spielen plötzlich eine Rolle und es wird insgesamt atmosphärischer. Auch die Songlänge wird auf eine Dauer von durchschnittlich sieben Minuten ausgedehnt. Reichliche Wechsel des Tempos und der Intensität verhindern, dass die Stücke Längen entwickeln. Die Band verstand ihr Metier und es verwundert eigentlich, dass das Material damals keine Veröffentlichung fand. Stücke wie „Demon’s Wing“ oder „Dreamcatcher“ können locker bei internationalen Standards des Genre mithalten. Lediglich „Selfish“ fällt aus einem soliden Niveau. Und der elfte Track „Slip Of The Tongue“ fand offenbar nicht den Weg in die Promotion.
Als ein Problem kann man möglicherweise die Zusammenstellung dieser CD sehen. Denn der Wechsel von US Power Metal zu recht atmosphärischem, melodischem Progressive Rock/Metal nach fünf Songs fällt doch recht drastisch aus. Und wie viele mögen beide Genres so sehr, dass sich quasi eine Art Split-CD (auch wenn sie nicht als solche vermarktet wird) zulegen? Handwerklich gibt es weder bei SACRED HEART noch bei der Byron Nemeth Group etwas auszusetzen. Und auch die Produktion des Albums geht in Ordnung.
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