1. The Shore
2. Island Of My Heart
3. Tides Of War
4. We Have No God
5. The Signs Were True
6. The Heart After Dark
7. Join The Rain
8. Back To The Stars
9. World Changed Forever
10. My Next Move
11. Dreamtime
12. Destiny's Chance
DREAMTALE gehören für mich schon lange zur Creme dé la Creme des Power Metals, aber leider ist ihnen nie der große Durchbruch gelungen, was ich letztlich nur bedauern kann, so liefern sie doch Album für Album enorm fette Qualität ab und lassen so manch etablierte Kombo extrem alt aussehen. "Phoenix" ist bis heute eine der innovativsten und interessantesten Power-Metal-Scheiben, die ich bisher gehört habe und auch "Epsilon" war zumindest musikalisch ein reines Feuerwerk. Nun folgt mit "World Changed Forever" der nächste Streich. Das sechste Album der Finnen stellt auch zum ersten Mal ein Konzept dar, das sich simpel anhört, sich innerhalb der Songs aber doch sehr tiefgründig präsentiert. Grundsätzlich geht es um die sogenannten "Islanders", die relativ bescheiden leben und in der Vergangenheit einen großen Krieg gegen die "Technologie" alias Dreamtime führten. Dieser Krieg endete, die Differenzen blieben aber gewissermaßen. Es geht um mehrere Hauptpersonen, die emotional miteinander verknüpft sind und so liegen Liebe, Hass, Verrat usw. nah beieinander. Dies alles haben DREAMTALE sehr gekonnt in zwölf schöne Songs zusammengefasst.
"The Shore" ist ein verspieltes Intro, das ein bisschen an das Intro der letzten NIGHTWISH-Platte "Imaginaerum" erinnert. Ruhige melancholische Klänge und ein ruhiger Gesang von Erkki umschmücken dieses relativ "lange" Intro. "Island Of My Heart" wird von einer ohrwurmverdächtigen Melodie eingeleitet und geht dann schnell in die Vollen. Mehrstimmige Strophen, eine etwas ruhigere Bridge und im Anschluss ein energischer Chorus, der in einen leicht trancig angehauchten Part mündet. Von der ersten Sekunde an bieten die Finnen astreinen Power/Melodic Metal, der absolut unverkennbar ist.
"Tides Of War" ist die erste Single der Platte und stellt vielleicht auch den klassischsten Song dar. Simpel gehaltener Power Metal im angehobenen Tempo, doch qualitativ spielt auch diese Nummer ganz oben mit!
"We Have No God" kehrt dann mal ein wenig die folkloristische Seite von DREAMTALE hervor und erinnert ein bisschen an den Genreprimus von KORPIKLAANI. Das bezieht sich allerdings nur auf die Strophen sowie auf die immer wiederkehrende Melodie. Im Chorus nimmt das Ganze ordentlich Fahrt auf und wühlt sich sofort ins Ohr. Die Jungs wissen einfach, wie man Melodien komponiert, die wie die Faust aufs Auge passen.
Mit "The Signs Were True" und "The Heart After Dark" folgen sogleich meine beiden Favoriten, wo ersterer mal wieder mit einer wahnsinnig tollen Melodie punkten und letzterer insbesondere im Chorus glänzen kann. Die vielen Tempowechsel gestalten das Geschehen spannend und die Finnen tun erneut gut daran, sich mit keiner Sekunde zu wiederholen oder bereits existierendes wieder aufzuwärmen.
"Join The Rain" klingt erneut ein wenig trancig, was auch der Beat im Refrain deutlich macht, "Back To The Stars" hingegen zeigt mal eine ganz andere Seite von den Jungs, so könnte er doch auch auf einer AOR-Platte stehen. Der Titeltrack ist die obligatorische Ballade, die erst mit fortnehmender Dauer ihre ganze Wirkung zu entfalten weiß, wohingegen "My Next Move" mit einer kleinen Anlehnung an "Fluch der Karibik" überzeugen kann. "Dreamtime" ist der progressivste Track der Platte und erinnert stellenweise an SONATA ARCTICA zu "Winterheart's Guild" Zeiten, kommt immer wieder mit tollen Keyboardpassagen daher. Der Rausschmeißer "Destiny's Chance" ist die ruhigste Nummer der Platte, hält sich sehr gediegen, steigert aber dennoch mit jeder Sekunde seine Intensität, was insbesondere im zweiten und dritten Chorus zum Vorschein kommt, ein wahrlich epischer Abschluss einer so ziemlich perfekten Platte!
Tja, das waren zusammengefasst ziemlich viele Informationen auf einmal, aber da die Scheibe rundum gelungen ist, wollte ich mal einen kleinen Überblick geben, was den geneigten Hörer so erwartet. DREAMTALE spielen all ihre Stärken aus. Das reicht von starken Kompositionen, einer gewissen Eigenständigkeit bis hin zu einer ordentlichen Portion Innovation. Hier steckt alles drin, was die Finnen jemals kreiert haben. Das gewisse Etwas kann ich den Jungs auch nicht absprechen, hier stimmt so ziemlich alles und so fällt es mir auch nicht sonderlich schwer, "World Changed Forever" als die beste Power-Metal-Scheibe auszumachen, die bis dato 2013 das Licht der Welt erblickt hat. Auch wenn DREAMTALE auf ihrer offiziellen Facebook-Seite haben anklingen lassen, dass dies womöglich die letzte Platte gewesen sein KÖNNTE, hoffe ich doch, dass sie durch dieses Album die dringend benötigte Unterstützung erfahren, die sie für weitere Werke motiviert! Es wäre fatal, wenn eine derart talentierte Band in die Brüche geht! (STORMBRINGER 5 / 5)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen