Release Info: 2020 - Napalm - Full Length
Band Info: Deutschland - 2018 - Heavy Metal
Bewertung: 8,5
Bewertung: 8,5
1. Freedom
2. Maximus
3. Warriors
4. Fight In The Shade
5. Odin's Song
6. Banners High
7. Mirror, Mirror
8. Azrael
9. Battle Of Marathon
10. Warking
2. Maximus
3. Warriors
4. Fight In The Shade
5. Odin's Song
6. Banners High
7. Mirror, Mirror
8. Azrael
9. Battle Of Marathon
10. Warking
Zwei Jahre nach dem Debüt „Reborn“ geht die Saga der WARKINGS, der vier wiedergeborenen Könige, weiter. Der Tribun und seine Mitstreiter aus dem Lager der Wikinger, Kreuzritter und Spartaner wirbelten mit ihrem kernigen Powermetal nicht nur jede Menge Staub in der Welt der Lebenden auf, sondern mischten auch die Unterwelt durch ihren schamlose Abenteuersuche gehörig auf – entsprechend angesäuert waren die dämonischen Horden und bliesen zum Halali auf die Könige, die dem Tod ein Schnippchen schlugen. Jetzt müssen sich die WARKINGS mit deren Rachegelüsten herumschlagen – so kam es nun, dass wir den Zweitling „Revenge“ in Bälde in unseren Plattenregalen vorfinden werden.
Dabei machen die WARKINGS nahtlos dort weiter, wo sie mit „Reborn“ aufgehört haben – bereits „Freedom“ brettert ordentlich im Uptempo los und vertont den schottischen Unabhängigkeitskrieg mit knackigem Riff und starkem Refrain, der sofort ins Ohr geht. Was sofort auffällt, ist der im Vergleich zum Vorgänger deutlich derber geratene Basssound, der im Verlaufe des Albums teils mörderischen Schub entwickelt. Überhaupt kann man zu keiner Zeit an der amtlich böllernden Produktion der Scheibe mäkeln, die einem ohne Umschweife die Riffs direkt in die Gehirnrinde stempelt. Vor allem die derben Midtempo-Stampfer wie der Brecher „Maximus“ oder „Fight In The Shade“ gewinnen dadurch gewaltig – auch wenn letzterer nicht so ganz durchzünden mag, trotz der Thematisierung der Schlacht im Teutoburger Wald und dem überraschenden Einsatz teils deutschsprachiger Lyrics („Schlachtet den Feind!“).
Die erste Single „Warriors“, die schon in den ersten Sekunden mit fetzigen, brettharten Gitarren lockt, wirkt trotz hymnischen Charakters und starkem Refrain anfangs ein wenig zahm und auf Nummer sicher – zündet nach einigen Durchläufen aber dank der bockstarken Gitarrenarbeit und der streckenweise ziemlich derben agierenden Rhythmusfraktion gewaltig durch. Ganz anders „Odin's Sons“, das mit breitwandiger AMON AMARTH-Attitüde einfach ohne Umschweife durch die Decke geht – die erneute Zusammenarbeit mit Melissa Bonny (aka „Queen Of The Damned“) streut dem packend-flotten Kracher ordentlich Pfeffer in den Hintern, dass man sich dazu gerne im heimatlichen Wohnzimmer die Nackenwirbel aushängt.
Eine Verschnaufpause verspricht „Banners High“, das mit episch-balladesker Schlagseite den konservativen True-Metallern ob seiner Schmalzigkeit wahrscheinlich Schnappatmung beschert, doch dank extra-nativem Refrain und pointierter Dynamik alsbald haltbaren Ohrwurmalarm auslöst. „Mirror, Mirror“ holzt wieder im knackigeren Tempo kurzweilig dahin, ehe mit „Azrael“ eines der absoluten Highlights der Platte um die Ecke biegt. Wer nicht sieht und hört, dass sich die untoten Könige hier gaaaaanz tief vor einer der großartigsten österreichischen Bands verbeugen, der geht wohl einer musikalischen Fata Morgana auf den Leim!
„Battle Of Marathon“ (Themenerklärung unnötig) reißt noch einmal in zackigem Tempo die Bude ein, bevor mit dem Rausschmeißer „Warking“ der wohl kontroverseste, aber auch markigste Titel des Albums so richtig Dampf ablässt. Würden RAMMSTEIN und POWERWOLF schamlos kopulieren, dann könnte wohl genau dieser Song herauskommen – großartig stumpf dahin nagelnd, mit orgelnden Chören und einem simplifizierten Text aus dem Kreuzritter-Universum, der selbst MANOWAR erblassen ließe. Trotz, oder gerade WEGEN der schamlosen Mischung, die ohne Umschweife ins Gebein fährt und einem ein selig-debiles Grinsen ins Gesicht tackert, während man die Faust gen Himmel reckt, kann man den WARKINGS zu diesem perfekt platzierten Wurf nur gratulieren – Walk by my side, walk with me through the darkness!
Odins Schutz und Schirm brauchen die WARKINGS definitiv nicht mehr, denn angesichts des Bretts, das die Vier auf ihrem neuen Output vom Stapel lassen, können sie in der Welt der Lebenden augenscheinlich sehr gut auf sich selbst aufpassen. Kompromisslos und derbe instrumentiert, mit sägenden Rhythmen und enorm starker Gitarrenarbeit, die sich mit einnehmenden Ohrwurmrefrains um die Vorherrschaft duelliert, machen die WARKINGS mit „Revenge“ einfach alles richtig. Das Ding fährt richtig heavy ins Gebälk und macht von vorne bis hinten Spaß – was will man eigentlich mehr? Und jetzt alle: I AM A WARKING! (STORMBRINGER 4,5 / 5)
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