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Bolt Thrower - Honour Valour Pride



Release Info: 2001 - Metal Blade - Full Length
Band Info: England - 1986 - Death Metal
Bewertung: 8,5


Songs:

1. "Contact - Wait Out "
2. Inside The Wire
3. Honour
4. Suspect Hostile
5. 7th Offensive
6. Valour
7. K-Machine
8. A Hollow Truce
9. Pride

Ist die Rede vom Musikgeschäft, dann ist auch die viel zitierte Schnelllebigkeit ein bestimmendes Thema. Auch im Metal, selbst wenn wir das manchmal nicht wahrhaben wollen. Spätestens ab diesem Moment denken wir gern an die Ausnahmen von der Regel. Wir denken an Bands, die mitten in diesem Zirkus agieren und doch irgendwie nicht dazugehören. Bands, die wirklich haargenau das praktizieren, was sie predigen. Bands, die über viele Jahre hinweg auf allerhöchstem Niveau Musik zelebrieren, und zwar zeitlose Musik. Womit wir folgerichtig bei BOLT THROWER angelangt wären. Seit ihrem zweiten Studioalbum Realm Of Chaos - und das ist satte zwölf Jahre her - zeigt die englische Todesmetall-Institution mit beeindruckender Vehemenz, dass es durchaus möglich ist, einen eng eingegrenzten stilistischen Raum so sehr mit kreativem Leben auszufüllen, dass von Stillstand nie die Rede sein kann, selbst wenn dieser Raum zu platzen droht. Und immer wieder, von Album zu Album, treten BOLT THROWER den Beweis an, dass es trotz einer fantastischen Vorgängerscheibe stets noch Nuancen gibt, um die man seinen Sound noch explosiver, packender, ausgefeilter, souveräner und vor allem noch heavier gestalten kann - ohne sich unter dem Deckmantel der Weiterentwicklung von seiner musikalischen Vergangenheit zu entfernen.

Mercenary, das sechste Album von Gavin, Barry, Jo & Co., war deren bis dato vollkommenstes Werk und somit eine ungeheure Messlatte. Mit Honour - Valour - Pride haben sie aber erneut einen Genre-Weltrekord aufgestellt. Fetter produziert als je zuvor, ja sogar als alle maßgeblichen Todesstahl-Alben zuvor, und zwar erneut im Do-it-yourself-Verfahren, durchbrechen die Riffs Betonwände, wummert und pumpt Jos Bass so druckvoll, wie man es noch nicht kannte, kracht das Drumset allumfassend.

Die Stücke orientieren sich ganz offensichtlich an Mercenary. So könnte beispielsweise das obergroovende ´K-Machine´ eine Fortsetzung des Titelsongs der letzten Scheibe sein, ´7th Offensive´ erinnert wiederum an den sehr melodiösen Brecher ´No Guts No Glory´. Aber: Auch wenn es Band-Worshipper Albrecht nicht wahrhaben will; auf Mercenary waren nicht alle Nummern von höchstem Niveau. Der Genuss des aktuellen Meisterwerks, bei dem erneut das tonnenschwere Midtempo überwiegt, schmerzt hingegen beinahe schon, weil der Hörer ständig unter Starkstrom steht - denn es gibt keine einzige kreative Pause. Fürstliche Feger von Anfang bis Ende machen Honour - Valour - Pride zu einer der größten Death Metal-Scheiben aller Zeiten, denn noch nie zuvor kam unbändige Kraft derart geballt ins Wohnzimmer.

Maßgeblichen Anteil daran hat David Ingram, die in des Kritikers Ohren vermeintliche Achillesferse des Panzerkommandos. Der Ex-Benediction-Growler hat einen Stil irgendwo zwischen seiner eigenen Vergangenheit und dem übermächtigen Karl Willets gefunden, grunzt durchgehend songdienlich und die Songs bereichernd - und wurde am Pult schlussendlich clever ins Soundgewand gestrickt.

Es war mir eine Ehre, dieses monumentale Zeugnis härtester Musik besprechen zu dürfen. (ROCK HARD 10 / 10)
Bolt Thrower - Photo

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