Bewertung: 10
WARKINGS die Dritte! Ein weiteres Album, nur ein Jahr nach dem Vorgänger – ob das wohl gut geht? Und wie! Die vier untoten Könige haben sich mangels Gelegenheiten für epische Schlachten in der Menschenwelt einmal mehr auf ein paar Gelage in Valhalla getroffen und derer zehn neue Schlachtenhymnen geschmiedet, mit denen sie auf ihrem neuen Album zur „Revolution“ rufen. Dass es dabei ordentlich fetzt, die Produktion einmal mehr richtig knallt und sich so mancher Ohrwurm nachhaltig im Gedächtnis einnistet, ist angesichts der beiden starken Vorgängeralben „Reborn“ und „Revenge“ nicht nur nicht verwunderlich, sondern sogar zu erwarten. Dabei ordnen die Könige dieses Mal ihre Songs (bis auf eine Ausnahme) thematisch dem Albentitel unter – es ist in der Tat Zeit für eine „Revolution“!
So startet das Album schon mit „We Are The Fire“ mit einem fetzigen Uptempo-Riff, das die Fronten ganz klar absteckt und mit nachhaltiger Wucht und schnell zündendem Refrain die derberen Gefilde der Powermetal-Schiene beackert. Dass direkt im Anschluss ein zweites Mal „Sparta“ besungen wird (mit dem schamlosen Titelzusatz „Part II“) verwundert zunächst, wurde doch die Stadt der Krieger schon am ersten Album „Reborn“ thematisiert, doch von eine lauwarmen Aufguss sind die WARKINGS weit entfernt - der gekonnte Einsatz einer Bouzouki (Ioannis Maniatopolous, TRI STATE CORNER) lockert den stampfenden Song auf, während man zum Refrain „This is Sparta!“ gleich automatisch die Fäuste in die Luft reckt.
Im Verlaufe des Albums reiht sich dann Ohrwurm an Ohrwurm, von brutal stampfend wie „Deus lo vult“ (mit sakralem Chor) bis hin zu kernigen Uptempo-Granaten wie „Ave Roma“, das mit dem kurzen, aber wirkungsvollen Einsatz von Fanfaren überrascht. Den am hartnäckigsten im Gedächtnis bleibenden Song liefern die Könige aber mit Abstand mit „Fight“ ab – welches nicht nur sagenhafte 35 Mal das titelgebende Wort beinhaltet (statistisch gesehen alle sieben Sekunden – DAS muss man erstmal schaffen!), sondern sich überdies auch noch der Melodie des italienischen Partisanenliedes „Bella Ciao“ bedient und mit seiner prägnanten Hookline einfach nicht mehr aus dem Schädel verschwinden will.
Über zu wenig Abwechslung kann man sich trotz durchgängig hohen Melodiefaktors der satt bratenden Gitarren (gerade bei den bockstarken Solos lohnt es sich, genauer hinzuhören!) nicht beschweren – am wenigsten bei starken Gastauftritten wie dem Lost Lord aka Chris Harms (LORD OF THE LOST), der das zackige „Spartacus“ sowohl mit seinem wütenden Gefauche, als auch seinen wunderbaren Clean Vocals veredelt. „Ragnar“ (wenig überraschend dem legendären Wikinger Ragnar Lodbrok gewidmet) überrascht im Auftakt mit klagender Frauenstimme (Medina Rekic, WHITE MILES) und lehnt sich im Verlaufe mit grummelndem, höllisch groovenden Riff ein wenig an AMON AMARTH an – neben der klaren, kraftvollen Stimme des Tribuns grunzt hier auch der Wikinger (den man bereits in den Backings der Vorgängeralben des öfteren hörte) erstmals präsenter ins Mikro.
Den Song „Kill For The King“, der als einziger aus dem Albenthema fällt, haben die WARKINGS ihrer Königsgarde, die sie auf ihren Schlachten auf Festival- und Clubbühnen dieser Welt begleitet, gewidmet. Der durchschlagskräftige Titel fährt mächtig ins Gebälk und besticht vor allem durch die hier ungewöhnlich aggressiv vorgetragenen Vocals des Tribuns, der dem flotten Song damit noch ordentlich zusätzlichen Pfeffer in den Arsch streut.
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