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Fältskog, Agnetha - I Stand Alone



Release Info: 1987 - WEA - Full Length
Band Info: Schweden - 1967 - Pop
Bewertung: 6


Songs:

1. The Last Time
2. Little White Secrets
3. I Wasn't The One (Who Said Goodbye)
4. Love In A World Gone Mad
5. Maybe It Was Magic
6. Let It Shine
7. We Got A Way
8. I Stand Alone
9. Are You Gonna Throw It All Away
10. If You Need Somebody Tonight

Agnethas drittes und für 16 lange Jahre letztes Soloalbum der „Nach-ABBA“ Zeit bot 1988 wie seine beiden Vorgänger Popsongs auf allerhöchstem, stimmlichen und melodischen Niveau. Als einzige Agnetha Platte überhaupt wurde es nicht in Schweden aufgenommen, sondern in den USA, unter Mitwirkung jener hochkarätiger US-Songschreiber, die u.a. auch mit Tina Turner, Madonna, Cher oder Celine Dion gearbeitet haben. Der nordamerikanische Sound auf „I stand alone“ ist deutlich zu hören und mit Agnethas Stimme und Charisma perfekt verschmolzen:

Die Uptemposongs sind im Vergleich zu den vorherigen Stockholmer LP-Produktionen mit mehr Gitarrenriffs ausgestattet, davon zeugen das dynamisch-hymnische „The last time“ oder auch das schwungvoll-geradlinige „We got away“, die beide die vermeintliche Grenze zwischen Pop und Rock verwischen lassen. Ebenfalls anders als zuvor, da aufwendiger arrangiert, sind die Balladen auf „I stand alone“: Allen voran das wunderschöne „Maybe it was magic“, das sich im Liedverlauf zu einer opulent orchestrierten Bombastballade steigert, ebenso das romantische und zugleich kraftvolle „I wasn't the one“ im Duett mit Peter Cetera oder das harmonische „Are you gonna throw it all away“ mit einem tollen Saxophonsolo gegen Ende. Die zwischen langsam und flott liegenden Midtemponummern „Let it shine“, „Love in a world gone mad“, „Little white secrets“ und „I stand alone“ bestechen in einem Soundgewand aus Keyboard, Bässen und Schlagzeug, ohne jemals überproduziert oder krampfhaft zu wirken. Den krönenden Abschluss bietet das zum Träumen schöne „If you need somebody tonight“, eine sparsame, fast schon akustische Klavierballade, die ganz Agnethas glasklare Soprantimme in den Vordergrund hebt.

Insgesamt gelingt dem Album „I stand alone“ der perfekte Spagat, zum Einen eine soundtechnische Weiterentwicklung zu den Vorgänger-LPs zu verkörpern, zum Anderen aber jederzeit immer noch als ein auf Agnetha zugeschnittenes Werk identifizierbar zu sein. Überall ist die ehemalige ABBA Sängerin hier in Höchstform: Bei ihrer Stimme, der Songauswahl und auch dem Aussehen (für mich ihre schönsten Cover- und Bookletfotos überhaupt, mit ausgefallener Frisur). Das hohe Niveau der Vorgängeralben „Wrap your arms around me“ (1983) und „Eyes of a woman“ (1985) wird nicht nur gehalten, sondern sogar noch übertroffen. „I stand alone“ klang damals 1988 topmodern produziert und klingt auch heute noch frisch, was es zu Agnethas zeitlosestem und insgesamt auch besten Soloalbum macht.

Dass „I stand alone“ dennoch von allen Agnetha Alben den geringsten Chartserfolg hatte, lag weniger an der Qualität als an der Vermarktung. Die zu ABBA Zeiten von ganzen Journalistenscharen und Medien verfolgte Agnetha hatte während ihrer Solokarriere wenig Ambitionen auf eine erneute öffentliche Dauerpräsenz und daher Interviews und TV-Auftritte auf ein absolutes Minimum beschränkt- am konsequentesten bei „I stand alone“, weshalb die Veröffentlichung dieses Albums außerhalb Nordeuropas kaum wahrgenommen wurde. Zumindest in Schweden war „I stand alone“ satte acht Wochen Nummer 1 und das meistverkaufte Album des Jahres, ansonsten global betrachtet ein zu Unrecht aber leider selbstverschuldet untergegangenes, wirklich hervorragendes Pop-Rock Album aus einem Guss und ohne Schwachstellen. Ein Muss für Fans von melodischer, zeitloser Popmusik! (AMAZON)





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