1. Feeling Strangely Fine
Seitdem Melodic-Rock statt Stadien nur noch Clubs füllt, steht den entsprechenden Gruppen für ihre Aufnahmen nur noch ein Bruchteil der alten Budgets zur Verfügung. Dementsprechend mies klingen viele aktuelle Produktionen dieses Genres und verderben einem den Spaß mit sterilen Drumcomputern und schäbigen Keyboardsounds aus dem Pennymarkt. Um so erstaunlicher ist es, wenn ein Newcomer eine so klasse tönenden Scheibe wie „The Book Of How To Make It" abliefert - GRAND ILLUSION haben das titelgebende Buch offenbar genau gelesen. Die Schweden, die zuvor unter dem selten dämlichen Namen Promotion bereits zwei Alben („Not For Sale" und „Yeah, Yeah") in Eigenregie veröffentlicht haben, stehen in der skandinavischen AOR-Tradition und erinnern zuweilen an Treat, an deren gehobenes Mittelklasse-Niveau sie auch kompositorisch anknüpfen. Mit Peter Sundell und Per Svensson hat die Band gleich zwei erstklassige Leadsänger in ihren Reihen, die die tollen mehrstimmigen Passagen live auch ohne Tricks umsetzen können. Sowohl die rockigen Nummern als auch die Balladen sind routiniert arrangiert und ausgewogen instrumentiert, so dass - von wenigen Ausnahmen wie etwa dem feinen Gitarrensolo in ´I Don´t Wanna Know´ oder dem verdudelten Ende des Titelstücks abgesehen - kein Platz für Solo-Eskapaden bleibt. Diese songdienliche Ausrichtung zahlt sich aus, denn unter den elf Stücken befindet sich kein einziger Ausfall. (ROCK HARD 7,5 / 10)

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