1. Turn On The Radio
2. Baby Come Back
3. When Will You Realize
4. Cold Is The Night
5. Paper Talk
6. Get Away
7. Caught In The Crossfire
8. Get What You Want
9. I'll Be There
10. Woman
John Wetton war ein eigenartiger Typ, der es nie lange bei irgendeiner Formation aushielt. Womöglich auch aufgrund seiner Alkoholabhängigkeit. Zuerst bei Family, dann bei King Crimson für drei Alben, die zu den besten von King Crimson gehören, anschließend der etwas unglückliche Wechsel zu Uriah Heep, zu denen er weder äußerlich noch musikalisch passte und die er auch nicht vor dem Abstieg zu dieser Zeit retten konnte. Als der Neustart von King Crimson zu diesem Zeitpunkt nicht klappen wollte, gründete er mit Bill Bruford UK, die einen etwas emotionslosen Prog spielten. Oft wird vergessen, dass Wetton dann ein kurzes Zwischenspiel bei Wishbone Ash gab. Doch bevor er die sagenhaft erfolgreiche Band Asia gründete, die gleichzeitig sagenhaft grässlichen AOR spielten (sorry Asia-Fans: das ist meine Meinung. Wer Asia mag, dem sei dies ja nicht genommen), obwohl lauter erstklassige Musiker dabei waren, brachte Wetton sein erstes Solo-Album raus. Kein Wunder, dass dieses gerne übersehen wird, dabei ist es eine absolute tolle Platte, die sozusagen zwischen seiner Prog-Vergangenheit und dem Schielen nach kommerziellem Erfolg stand. Gleich das Eröffnungslied sowie der Titeltrack zielen auf Airplay und bewegen sich im AOR-Umfeld. Die übrigen tracks sind mit einem Fuß immer noch im ProgRock oder bei UK, aber wesentlich eingängiger, aber noch nicht so seicht wie bei Asia. Simon Kirke von Bad Company sitzt an den drums und auf den meisten Stücken spielt Martin Barre von Jethro Tull Gitarre. Das Album kann man in einem Stück durchhören, was beweist, dass John Wetton nicht nur ein genialer Bassist und Sänger war, sondern auch tolle Songs schreiben konnte. Dass er mit Asia unbedingt kommerziellen Erfolg haben wollte und auch hatte, ist absolut nachvollziehbar, dennoch wundert es mich immer, dass jemand seines Klasse auch soviel schlechte Musik rausgebracht hat. "Caught in the crossfire" ist sozusagen die Versöhnungsplatte, die Brücke zwischen seinen beiden Welten. Unbedingt hörenswert. (AMAZON)


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