Wenn aus Pratteln Prattulus wird, wenn
Dinosaurier im Publikum zu sichten sind und König und Kaiser sich die Hand
geben, dann ist Power Metal Zeit im Z7. Warkings haben zur ersten Headliner
Tour gebeten und mit Hammer King und Victorius zwei bärenstarke Bands an Bord
genommen. So stand einem vergnüglichen Abend nichts im Weg und tatsächlich ging
wohl niemand enttäuscht nach Hause. Ungewöhnlich war die Tatsache, dass wir
Fotografen darauf hingewiesen wurden, dass wir bei den Warkings fünf statt drei
Songs im Graben verbringen durften. Weshalb? Erfahrt ihr später noch! Alle drei
Bands hatten ausserdem massig Merchandise dabei, weshalb gleich auf beiden
Seiten des Einganges geshoppt werden konnte. Noch war draussen vor dem
Ess-Stand eine beträchtliche Schlange, als drinnen bereits der Intro Song von
Victorius erklang.
Victorius
«The
Crown And The Ring» von Manowar schallte aus den Boxen, der in das eigentliche
Intro überging. In den gewohnten goldenen Rüstungen wurde die Bühne in Beschlag
genommen und mit «Total T-Rex Terror», der neuen Single ging der Wahnsinn los.
Im Publikum war sogar ein Fan im Dino-Kostüm, das erklärt einiges. Wer Songs
wie «Super Sonic Samurai», «Night Of The Nuclear Ninja» oder «Mighty Magic
Mammoth» fabriziert, hat definitiv Humor. Doch von Texten allein, lässt sich
natürlich nicht leben, dazu braucht es auch die passende Musik dazu. Victorius
hat Beides und lieferte eine Show mit genialen Ohrwürmern und Mitgröhlrefrains
ab. Mit Evan K. (Mystic Prophecy) stand heute ein Ersatzgitarrist auf der
Bühne, er fügte sich nahtlos ein und zeigte wie der Rest der Band eine
Wahnsinnsleistung. Sänger David Bassin ist meiner Meinung nach mit seiner
grandiosen Stimme der perfekte Power Metal Sänger und auch heute Abend zeigte
er sein ganzes Können. Das war grosses Kino! Nach acht Songs war das Spektakel
zu Ende und die Deutschen wurden schon mal mächtig abgefeiert. Das war grosse
Klasse und der richtige Anheizer für das, was noch kommen sollte.
Setlist:
«Total T-Rex Terror» - «Shuriken Showdown» - «Mighty Magic Mammoth» - «Katana
Kingdom Rising» - «Dinos And Dragons» - «Night Of The Nuclear Ninja» -
«Victorious Dinogods» - «Super Sonic Samurai»
Hammer King
Neun
Jahre, sechs Alben: Die Workaholics von Hammer King haben es mir definitiv
angetan und auch der aktuelle Output «König Und Kaiser» läuft bei mir viel auf
dem Plattenteller. Live war es jedoch die Premiere, weshalb ich mich voller
Vorfreude wieder in den Fotograben stellte, um ein paar gelungene Aufnahmen zu
machen. Mit «Pariah Is My Name» stellte man unter Beweis, dass Power Metal
nicht nur «cheesy» sein muss. Hammer King bevorzugen nämlich Riffs statt Keyboardteppiche.
Ein Blick auf die Setlist verrät schon, dass der Bandname nicht zufällig
gewählt wurde, sondern dass sowohl der Hammer wie auch der King auch in den
Songtexten eine zentrale Rolle spielen und zu einer echten Trademark geworden
ist. Spätestens mit «Hailed By The Hammer» war das Eis gebrochen und auch die
zweite Supportband wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Beim aktuellen
Titeltrack bewies das anwesende Publikum auch Mitsingqualitäten: «Hail, Hail,
Hail, Eins Zwo Drei Vier». Die Spielfreude war überragend und ich kann es kaum
erwarten, die Band beim Iron Fest Open Air etwas länger auf der Bühne bewundern
zu können. Was für zwei Bands, da musste der Headliner jetzt aber mächtig
abliefern…
Setlist:
«Pariah Is My Name» - «Hailed By The Hammer» - «Kingdom Of Hammers And Kings» -
«Invisible King» - «König Und Kaiser» - «Hammerschlag» - «Kingdom Of The Hammer
King» - «König Und Kaiser Reprise»
Warkings
Ja
die Warkings waren gefordert und sie lieferten eine gnadenlos starke Show ab.
Eingeleitet vom Schmied mit dem Hammer kommen «The Viking», «The Spartan», «The
Crusader» und «The Tribune» auf die Bühne und legen mit «The Last Battle» so
richtig los. Die Stimmung ist sofort in der Halle und wird im Laufe der
100minütigen Show auch nicht mehr ruhiger.
Die vier Gestalten auf der Bühne wissen was Entertainment ist und fahren
das volle Programm auf: Schneeregen, Crowdsurfen auf einem übergrossen (ähem…)
Cockring, Nachwuchs auf die Bühne holen, Circle Pit mit dem Schmied oder
unterhaltsame Ansagen, es war eine kurzweilige Angelegenheit. In Sachen
Schweizer Musikwissen muss aber noch nachgebessert werden. «Thr Tribune» meinte
nämlich dass die Band in Valhalla noch mit Dio, Lemmy und Freddy Mercury
angestossen haben und dann bei ihrer Rückkehr auf die Erde entsetzt gewesen seien, da dort Musiker wie Polo Hofer oder
Florian Silbereisen ihr Unwesen treiben. Nun, Polo National war damals leider
schon nicht mehr unter den Lebenden. Der Gag hätte mit DJ Bobo besser
funktioniert. Doch zurück zur Musik: Der Grund, dass man als Fotograf fünf
Songs im Graben bleiben durfte, betrat bei «Hellfire» das erste Mal die Bühne.
Seit 2022 ist die Türkin Secil Sen alias Morgana Le Fay festes Mitglied der
Band. In den Anfangsjahren hat diesen Part ja noch Melissa Bonny (Ad Infinitum)
übernommen. Die Growls sind also seit der Gründung fester Bestandteil. Doch
haben die Warkings denn genügend starke Songs für ihre erste Headliner Tour?
Und ob! Power Metal Hymnen wie «To The King», «Maximus», «Fight», «Sparta» oder
«Spartacus» sprechen Bände und sorgten für jede Menge Fäuste in der Luft. Alle
vier Studioalben wurden dabei ausgewogen berücksichtigt, Mit «Gladiator» wurde
eine eindrucksvolle Vorstellung beendet und damit ein Abend mit drei
sackstarken Bands. Die Warkings befinden sich auf der Überholspur und ein
ausverkauftes Z7 dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
Setlist:
«The Last Battle» - «Never Surrender» - «Maximus» - «Maximus» - «Hephaistos» -
«Hellfire» - «Monsters» - «Warriors» - «To The King» - «Banners High» - «Deus
Lo Vult» - «Odin’s Sons» - «Heart Of Rage» - «Ragnar» - «Fight» - «We Are The
Fire» - «Sparta» - «Spartacus» - «Gladiator»
Victorius
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