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Moonspell - Night Eternal



Release Info: 2008 - Steamhammer - Full Length
Band Info: Portugal - 1992 - Gothic Metal
Bewertung: 7,5                   


Songs:

1. At Tragic Heights
2. Night Eternal
3. Shadow Sun
4. Scorpion Flower
5. Moon In Mercury
6. Hers Is The Twilight
7. Dreamless (Lucifer And Lilith)
8. Spring Of Rage
9. First Light

Kaum haben MOONSPELL mit „Under Satanae“ einen ausserordentlich geschmackvollen Appetizer veröffentlicht, steht mit „Night Eternal“ auch schon der achte Longplayer der Portugiesen in den Startlöchern und wird garantiert nicht nur Fans der späteren MOONSPELL-Ära beeindrucken. Denn die Band knüpft dort an, wo „Memorial“ zuletzt geendet hat, perfektioniert dabei ihren Stil noch einmal wesentlich und schnell wird deutlich, dass „Under Satanae“ unglaublich gut getan hat: „Night Eternal“ enthält alles, was MOONSPELL jemals ausgemacht hat, Elemente aus Gothic-, Death- und Black-Metal auf höchstem Niveau mit einer unvergleichlich typisch-hypnotischen Atmosphäre, die einen andächtig auf die Knie fallen und den Gehörnten preisen lässt. Wie ein faszinierend magisches Spektakel fesselt „Night Eternal“ den Hörer von der ersten bis zur letzten Sekunde. Bereits das eröffnende „At Tragic Heights“ verblüfft mit orientalisch anmutendem Frauengesang im Kontrast zur dunklen, rauen Stimme von Sänger Fernando Ribeiro und erschafft eine wunderschöne, leicht erotische, aber vor allem dramatische Atmosphäre, wie es nur MOONSPELL vorbehalten ist: ein Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, lauernden Momenten und erstaunlichen Riffs, die den Zuhörer umgehend in den Sog ewiger Dunkelheit und ihrer kraftvoll-mystischen Musik hineinzieht und verschlingt. Einsames Zupfen der Saiten wandelt sich im Titeltrack in ein stählernes Stakkato und entfesselt eine bedrohlich wirkende, knallharte Dark-Metal-Nummer, die mit einem virtuosen Gitarrensolo brilliert und sämtliche Klassiker der Band zu simplen Songs verkümmern lässt. Unglaublich! Nahtlos folgt mit „Shadow Sun“ ein meisterhaft düsteres Wechselspiel aus sanfter Saitenarbeit, Flüsterstimme und extremen Zornesausbrüchen von Gesang und Instrumenten, bevor die erste Singleauskopplung „Scorpion Flower“ zum ersten Mal etwas ruhigere Töne anschlägt, abgerundet durch ein wunderschönes Duett zwischen Fernando mit warmen, charismatisch-dunklen Vocals und Anneke van Giersbergens (AGUA DE ANNIQUE, Ex-THE GATHERING) bezaubernd klarer, kraftvoller Stimme. Während der brachiale Headbanger „Moon In Mercury“ die wohl ausdrucksstärksten Growls, die Herr Ribeiro jemals von sich gegeben hat, enthält, gewährt „Hers Is The Twilight“ eine kurze Verschnaufpause, bis die verhaltene Kraft und honigsüsse Milde weiteren Soli und wilden, kraftvollen Drums zum Opfer fällt und sich auch der Gesang in bester „Full Moon Madness“- bzw. „Everything Invaded“-Manier im Chorus entlädt. Eindrucksvoll! Mit dem auf verträumten Melodien aufbauenden „Dreamless (Lucifer And Lilith)“, dem mit sägenden Gitarren, klarem Gesang im modernen Soundgewand und einem eingängigen Chorus ausgestatteten „Spring of Rage“ und dem abschließenden „First Light“, das erneut durch einen Chor von Frauenstimmen und atmosphärischen Keyboards überzeugt, enthält „Night Eternal“ gleich drei Tracks in Folge, die MOONSPELL von ihren stärksten und schlichtweg überwältigendsten Seiten zeigen: Schönheit und Vergänglichkeit, Härte und Zerbrechlichkeit, Leben und Tod, männliche Stärke und weibliche Magie – genau diese Elemente offenbaren sich hier noch einmal ganz besonders deutlich. „Night Eternal“ beherrscht die perfekte Balance eines wunderbaren Kunstwerkes: ein beeindruckendes Artwork, poetisch-düstere Lyrics, Fernandos abwechslungsreicher Gesang, mächtige Riffs und eine druckvolle Produktion, für die erneut Tue Madsen verantwortlich zeichnet, offenbaren eine Band in überragender, zu keiner Zeit besseren Form. MOONSPELL haben mit „Night Eternal“ die perfekte Symbiose aus Düsternis und Schönheit erschaffen, die nicht überzeugender umgesetzt werden kann. Ein beeindruckendes Fest für die Sinne: jeder Ton und jedes Wort versprüht nicht mehr und nicht weniger als pure Magie. (METAL.DE 10 / 10)


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