Bewertung: 7,5
1. I Can See
Die Motivation mancher Bands zur Veröffentlichung eines Live-Albums kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wirklich nennenswerte Veröffentlichungen, die nicht nur zur Überbrückung der Zeit bis zum nächsten Studioalbum oder der Erfüllung von Verträgen dienen, sind ja wohl doch relativ selten. In letzter Zeit fällt mir eigentlich nur „The Expedition“ von KAMELOT ein. Und wo ordnen sich die deutschen Prog Metaller VANDEN PLAS in diesem Spektrum ein? Füller oder herausragendes Ereignis? Irgendwo dazwischen. Sicher kann die Band ihre Instrumente überragend bedienen, sicher ist es ein nettes Gimmick Don Dokken bei dem DOKKEN-Cover „Kiss Of Death“ und Gitarren-Wiz Patrick Rondat bei „Rainmaker“ jeweils einen Gastauftritt zu gewähren. Auch an der Songauswahl kann man nicht viel aussetzen, und doch fehlt der CD ein wenig Durchschlagskraft, haben die Studioversionen der technischen, verschachtelten Prog-Konstruktionen mehr Atmosphäre. Deren Fehlen hätte man nur durch mehr Aggressivität kompensieren können, was leider nicht geschehen ist. Mitgeschnitten wurde hauptsächlich in Paris (in Frankreich ist die Band bekanntermaßen aus dem hiesigen Schattendasein herausgetreten), die Produktion ist makellos und auch das Publikum trägt seinen Teil zum Gelingen von „Spirit Of Live“ bei. Insgesamt keine schlechte Scheibe, besonders Tracks wie „How Many Tears“ sind absolute Weltklasse, aber auch kein zwangsläufiger Kauf. (VAMPSTER)
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