1. Calling The Void
Trotz einer Bandgeschichte die bis ins Jahr 1992 zurückreicht, ist «Grievances» erst das zweite Album der Amerikaner und es markiert ausserdem das Comeback, nachdem man sich 2009 aufgelöst hatte. Einen wichtigen Anteil, dass Avernus wieder zusammen musizieren, hat M-Theory Inhaber Marco Barbieri, der die Band seit seiner Zeit bei Metal Blade kennt.
Wenn mich jemand nach meinem Lieblingsalbum von Paradise Lost fragt, lautet meine Antwort sofort «Gothic». Nach mehrmaligem Durchhören erinnert mich «Grievances» durchaus in Teilen an dieses Meisterwerk der Briten, vor allem die Riffs mit ihren Melodiebögen und der daraus entstehenden Atmosphäre. Auch My Dying Bride dürfte Pate gestanden sein, denn schnell ist das Album definitiv nicht. Nach einem Intro geht es mit «Nemesis» gleich mit dem längsten Song los. Melancholische Melodien, atmosphärische Parts und Riffs die eben an Paradise Lost erinnern ergeben den perfekten Soundtrack für neblige Herbsttage. Das folgende «Exitus» und «Return To Dust» sind weitere Beispiele für das feine Gespür der Band um diese spezielle melancholische, tieftraurige Stimmung zu erzeugen.
Weniger gefällt mir die zweite Hälfte des Albums, welche durch zwei
Instrumentals und dem ziemlich langweiligen «Utter Euphoria» nicht wirklich
begeistern kann. Das zieht das Album unnötig in die Länge und das gibt natürlich
Abzug bei der Note. Insgesamt ist «Grievances» trotzdem ein hörenswertes Album
geworden und wer auf gotisch angehauchten Death / Doom Metal steht, sollte Avernus
mal anchecken.
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