Bewertung: 7,5
1. Wolkenschieber
In Extremo sind wie ein Lieblingswein – große Veränderungen im Gesamtklang sind unerwünscht; aber wenn mit jedem neuen Jahrgang ein paar frische Duft- und Geschmacksnoten dazukommen und aufblühen, nimmt man sie mit Kusshand. Insofern geht das mittlerweile 13. Studiowerk der Mittelalter-Rocker als absolut runde und typische Platte durch, die reichlich Laune bereitet. Der feuchtfröhliche Titel-Track mit seinem an Muse erinnernden Shuffle ist ein optimaler Einstieg, und das sich anschließende ‘Weckt die Toten’ mit seinen wabernden Keyboards wird mit Sicherheit zur Live-Hymne avancieren. Der Mitsingschlager ‘Unser Lied’ gehört ebenfalls in künftige Setlists – genauso wie der ans Herz gehende Trauer-Track ‘Feine Seele’ und das keine Gefangenen machende ‘Blutmond’. Darüber hinaus teilen In Extremo gegen Rechte, Querdenker und Co. aus (‘Katzengold’), singen eine Ode auf Mutter Erde (‘Terra Mater’) und reichen mit ‘Ólafur’ eine Art ‘Liam’-Nachfolger an. Wie weithin geschätzt Michael „Das letzte Einhorn“ Rhein und Co. in der Szene sind, untermauert allein die Armada von Gaststars: Henry M. Rauhbein, Björn Both von Santiano, Faun-Musiker Oliver „SaTyr“ Pade, Joachim Witt sowie Joey und Jimmy Kelly veredeln insgesamt fünf Stücke. Die detailreiche und zugleich druckvolle Produktion stimmt dank den langjährigen Weggefährten Vincent Sorg (Die Toten Hosen, Kreator, Fury In The Slaughterhouse) und Jörg Umbreit (Extrabreit, Slime, Fiddler’s Green) zudem. So gilt weiterhin: In Extremo können kein schlechtes Album machen. (METAL HAMMER 5,5 / 7)
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