Nachdem am Vorabend Cirith Ungol, Night
Demon, Stallion und Kerrigan im Sudhaus in Basel bereits die Fahne für
traditionellen Metal hochgehalten haben, war es nun an den Finnen von Satan’s
Fall diese in der Met Bar in Lenzburg weiter in die Höhe zu recken. Mit dabei,
war die einheimische Band von Voltage Arc, welche die Anwesenden mit kernigem
und dreckigem Hardrock unterhalten konnte. Die Wahl der Vorband war sehr gut
gewählt, denn die meisten Anwesenden kannten den Headliner nämlich nicht.
Voltage Arc
Der
Name ist bei der Band Programm. High Voltage Rock ‘n’ Roll im Stil von AC/DC,
Airbourne oder Bullet, schweisstreibend und ungemein unterhaltend. Sänger Toni
Hörner zeigte sich in blendender Verfassung und voller Power, was aber auch auf
den Rest der Truppe zutraf. Dass die weiblichen Gäste die vorderen Reihen
beanspruchten war auch kein Wunder, denn die nackten Oberkörper, die langen
Haare und die Ausstrahlung auf der Bühne dürfte beim anderen Geschlecht sehr
gut ankommen. Den Beweis dass die Band ihre Wurzeln nicht vergisst und durchaus
auch für Humor sorgen kann, lieferte die Schwyzerörgeli Einlage von Toni, der
Hinweis dass «Apple Dream» eine Spirituose aus ihrer heimischen Umgebung ist,
oder die Schlusseinlage mit dem berühmten Vogellisi, welches ja bekanntlich aus
Adelboden kommt. Als gebürtiger Berner befinde ich es zwar etwas schräg, wenn
Zürcher über das Berner Oberland singen, aber lassen wir das. Neben dem schon erwähnten
«Apple Dream» markierte auch der Trinksong «Never Forget To Drink» einen Höhepunkt
der rund einstündigen Show. Mit «Sin City» gab aus auch einen brandneuen Song
aus dem kommenden, neuen Album zu hören, welcher sich nahtlos in die Setlist
integrierte. Ja, die Band ist gemacht für die Bühne und vor allem in kleineren Clubs
kommen Voltage Arc zur vollen Geltung. Das dachte sich wohl auch meine Speicherkarte
und gab während des Konzertes seinen Geist auf, weshalb die allermeisten Fotos
leider nicht mehr gefunden werden konnte.
Setlist: «Apple Dream» - «If You Slow Down (You Lose)» - «Break Free» - «Throw It All Away» - «Waiting To Get Wild» - «Upside Down» - «Hardrock Hotspot» - «For Rock And Roll» - «Rockin’ Man» - «Sin City» - «Never Forget To Drink» - «Vogellisi»
Satan’s Fall
Mit
ihren beiden Studioalben haben die Finnen (die Jungs wurden fälschlicherweise
an diesem Abend auch als deutsche oder norwegische Band eingestuft) bei mir einen
Nerv getroffen. Die Mischung aus klassischem Metal und Speed kickt mächtig Arsch
und ist es wert sich näher damit zu beschäftigen. Leider ist die Band ohne Merchandise
angereist, das ist natürlich besonders für neue Fans sehr ärgerlich, wenn sie
dann nicht mal die Chance kriegen sich ein Shirt oder ein Album zu ergattern.
Nach dem Gig, zeigte sich die Band auch erstaunt über mein weisses Satan’s Fall
Shirt, welches sie bisher noch nie zu Gesicht bekamen. Was die Band aber dann
in der Met Bar zelebrierte war Metal vom Feinsten. Mit Sänger Miika Kokko
verfügt man über einen charismatischen Frontmann mit starker Stimme, welcher in
der Lage ist das Publikum für sich zu gewinnen. Ausserdem glänzen die Nordlichter
durch ihren Humor, so gaben sie sich sehr überrascht, dass die Met Bar das finnische
Bier Lapin Kulta im Sortiment habe, bei Ihnen gelte das Gebräu als Rentier-Pisse.
Na ja, also dann müssten die restlichen Biere im Land der tausend Seen aber
ausserordentlich gut schmecken. Aber ich schweife ab, denn schliesslich soll es
ja auch um die Musik gehen und wer die Band noch nicht kannte, der dürfte nach
dem Gig zumindest mal reinhören. Denn Songs wie «Afterglow», «Swines For Slaughter»
oder «No Gods, No Masters» bieten einfach zeitlos geilen klassischen Metal. Je
länger der Gig dauerte umso mehr stieg die Stimmung und erreichte mit dem Rausschmeisser
«Metal Of Satan» mindestens das Niveau von Voltage Arc. Nicht schlecht, wenn
man bedenkt, dass die Band zumindest in der Schweiz weitgehend unbekannt ist.
So ging ein Abend zu Ende, der durchaus mehr Publikum verdient hätte. Diejenigen
die da waren werden ihr Kommen nicht bereut haben!
Setlist:
«Lead The Way» - «Poisonhead» - «Afterglow» - «They Come Alive» - «Kill The
Machine» - «Retribution» - «Forever Blind» - «No Gods, No Masters» - «Swines
For Slaughter» - «Juggernaut» - «Final Day» - «There Will Be Blood» - «Metal Of
Satan»
Voltage Arc
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