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Dragony - Hic Svnt Dracones



Release Info: 2024 - Steamhammer - Full Length
Band Info: Österreich - 2007 - Power Metal
Bewertung: 8,5


Songs:

1. From The New World (1584)
2. Dreamchasers
3. Silver & Blood
4. Dragon Of The Sea (Sic Parvis Magna)
5. Ill Met By Moonlight
6. Perfect Storm
7. Hic Svnt Dracones (Here Be Dragon)
8. The World Serpent
9. The Einherjer (What Dreams May Come)
10. Twilight Of The Gods
11. Beyond The Rainbow Bridge
12. The Untold Story (Albion Online)

Nach den Cyberpunk-Habsburgern entführen uns DRAGONY nun in das Jahr 1584 in und in die erste Kolonie der Europäer auf Roanoke Island in meiner ehemaligen Heimat, North Carolina, in was über die Zeit die USA werden sollte. Der Vorgänger "Viribus Unitis" wurde bei uns in den Stormbringer-Towers mächtig abgefeiert, sehen wir uns also den Nachfolger, das aktuelle Album "Hic Svnt Dracones" an. Auch hier haben wir es mit einer Neuinterpretation, einer Art alternativen Historie der Thematik zu tun, ganz so, wie es DRAGONY gerne machen. Zuerst ein bisschen Admin. DRAGONY veröffentlichen das Album nicht über Napalm Records sondern über SPV/Steamhammer, was allerdings keine Unterschied macht, sind die beiden Labels seit der Übernahme SPVs durch Napalm doch mittlerweile eines. Eisenerz bleibt dahingehend auch weiterhin Power Metal-Central. Neue Mitglieder gibt es auch, Mat Plekhanov an der Gitarre und Chris Auckenthaler an den Drums. Gemischt und gemastert wurde "Hic Svnt Dracones" von Jacob Hansen. Eingestiegen wird mit der 9. Sinfonie "Aus der neuen Welt" von Antonín Dvořáks, dargeboten von den Jungs höchstselbst. Klassische Musik macht sich immer gut als Einstieg, ob auf Konserve oder live. Passt. Ich war 1996 schon einmal auf Roanoke Island. Die Inner und Outer Banks vor der Küste Carolinas sind durchaus sehenswert. Auch der Sound (Lagune) davor, in dem die Insel liegt. Ein völlig eigener Menschenschlag mit einem heftigen Slang der selbst für mich als jemanden der firm im Umgang mit der englischen Sprache und vieler ihrer Idiome ist hatte da so seine Probleme. Von den ersten Siedlern war natürlich nichts zu sehen. Deshalb auch die "lost colony". Damit hat es sich auch mit meinem Tagebucheintrag für dieses Mal. Ach ja, das Intro endet und los geht es mit dem eigentlichen musikalischen Vortrag. Und, wie ist er? Euro Power Metal eben. Ist das schlimm? Ganz und gar nicht. DRAGONY haben in diesem recht dicht belagerten Feld durchaus ihre eigene Schneiße geschlagen. Klar, es gibt kaum etwas, was in dieser Schublade noch nicht zu finden war, aber die Mannen um Uns-Sigi haben ihre eigene Kante schon länger mit eingebracht. Sigis sehr eigenständige Stimme, doch recht harte Gitarren, die oft mit wirklich superben Soli glänzen und eben das Augenzwinkern, typisch für die Band. Fängt an bei Sigis Dreispitz, seinen unnachahmlichen, manchmal schon fast an Schlagerdudes und -dudettes erinnernde Gesten, den abgefahrenen Texten und den kleinen Einflüssen die die Band mit in ihre Musik bringt. Dazu noch wie  gleich beim ersten Song die frauliche Beteiligung bis hin zu einem kleinen Growleinlage. Kleine Farbtupfer die es dann beim Zielsprint doch ausmachen. Große Melodien zuhauf, einen Chorus wie z.b. bei "Silver Blood" muss man erst einmal schreiben und der sei nur exemplarisch genannt. Pathos, Check. Großes Theater, Check. Alles da, was die Drachen schon seit einigen Alben so gut macht. Sigi Samer ist ja so etwas wie die Helen Fischer des Power Metal, das ist nicht pejorativ gemeint. Ganz im Gegenteil. Macht alles, kann alles, ist überall und vermarktet die Band und alles um sie herum perfekt. Jeder Song von "Hic Svnt Dracones" wurde vorab online vorgestellt, die Band ist generell auf den Socials sehr präsent. Dem Fan/der Fan*in fällt hier wirklich bester Customer Support anheim. Der Titelsong ist eine kleine Metaloper geworden, klingt ein wenig wie vieles was in diesem Genre schon geschrieben wurde, aber egal. Das ruhig angegangene Lied beginnt mit "I Would Do Anything For Love"-Klavier und hat natürlich Einflüsse von AVANTASIA. Aber sind wir ehrlich, Sammats Projekt hat halt den Metal/Power Metal schon ziemlich beeinflusst und es ist wahrlich keine Schande, hier ähnlich zu klingen. Wenn es wie hier sehr gut gemacht wird, passt es schon, auf jeden Fall. Sehr episch, sehr raumergreifend. Eisenerzer Power Metal at its best (ja, ich weiß, SPV/Steamhammer – aber gehört ja doch alles den Obersteirern). Erneut glänzen hier die wirklich lässigen Gitarrensoli. "The Einherjar (What Dreams May Come)" folkt ein wenig herum, "Twilight Of The Gods" klingt a bissi nach SABATON. Macht nix. Es doppelbasst, es keyboardet flächig, es fiedelt die 6-saitige und Hr. Samer thront über allem. Was will man mehr? Genau. Nichts. Österreichischer Power Metal. Wie immer hochklassig. (STORMBRINGER 4 / 5)



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