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Iotunn - Kinship



Release Info: 2024 - Metal Blade -  Full Length
Band Info: Dänemark - 2015 - Death Metal
Bewertung: 9


Songs:

1. Kniship Elegiac
2. Mistland
3. Twilight
4. I Feel The Night
5. The Coming End
6. Iridescent Way
7. Earth To Sky
8. The Anguished Ethereal

Das Debütalbum «Access All Worlds» der dänischen Band Iotunn vor drei Jahren ist mir völlig unbekannt, wohl auch weil der Genrebegriff Progressive mir normalerweise nicht zusagt. Nach dem Genuss (der Begriff ist hier wirklich treffend!) des Nachfolgewerkes «Kinship» muss ich diesen Fauxpas definitiv korrigieren. Was der Fünfer um die Gebrüder Gräs hier aufgenommen hat, ist ganz grosses Kino! 

Mit knapp 14 Minuten starten die Dänen mit dem längsten Song namens «Kinship Elegiac», ein episches Meisterwerk, welches nach ruhigem Beginn immer mehr an Dramatik und Epik zunimmt und mit grandiosen Melodien voll punktet. Apropos Melodien: Sänger Jon Aldara lässt mich im folgenden «Mistland» ehrfürchtig vor meiner Stereoanlage auf die Knie sinken. Dabei wechselt er munter zwischen Klargesang und Growls, ohne dabei an Emotionen zu verlieren. Der spektakulärste Song hört auf den Namen «I Feel The Night» und lässt mich in Gedankenschlagartig durch vernebelte Wälder spazieren. Der Gesang und die Melodien verpasst dem Hörer eine dicke Gänsehaut und wer hier nichts fühlt, der dürfte klinisch tot sein. Iotunn können aber auch auf das Gaspedal treten, wie «Earth To Sky» eindrucksvoll beweist. 

Natürlich sind Iotunn ein Stück weit progressiv, aber eher was den Songaufbau angeht, denn auf komplexe Riffs und Breaks – nennen wir es Gefrickel – verzichtet die Band und an erster Stelle steht der Song. Dazu kommt die Gabe, dass sich die Songs nicht abnutzen, denn auch nach dem zehnten Durchgang bleibt zum Beispiel «I Feel The Night» die Lust nach der Repeat Taste.   

Ein Vergleich zu anderen Bands ist schwierig. In gewisser Weise erinnert «Kinship» an neuere Machwerke von Borknagar, vor allem was die erhabenen epischen Momente betrifft.  Aber auch Insomnium und Enslaved dürfen hier genannt werden. Das zweite Album der Kopenhagener nimmt den Hörer auf eine musikalische Reise mit, die es in sich hat. Einziger kleiner Kritikpunkt: Mit 68 Minuten ist das Album dann doch etwas gar lang geraten, gerade im Hinblick dass die zweite Hälfte ein wenig schwächer ist.




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