Bewertung: 8,5
Für eine 1983 gegründete Band sind sechs Alben nicht wirklich viel. Nachdem man bis 1993 vier Longplayer veröffentlicht hatte, löste man sich im gleichen Jahr auf. Nicht unüblich zu dieser Zeit, schliesslich hatte der Grunge die Metal Euphorie mit einem Schlag weggeputzt. Dreizehn Jahre später kam es zur grossen Reunion und 2009 wurde «The Ones I Condemn» auf die hungrige Meute losgelassen und bekam gute Kritiken. Kaum zu glauben, dass jetzt schon wieder so viel Zeit vergangen ist, doch nun ist es endlich soweit.
Zwar haben Sacrifice es nicht geschafft, den Status von ihren Landesgenossen Anvil und Exciter zu erreichen, aber das spielt keine Rolle. «Unser ursprünglicher Plan war es, eine EP aufzunehmen», lässt Gitarrist und Sänger Rob Urbinati wissen. «Aber irgendwann hatten wir mehr großartige Songs, als eigentlich vorgesehen. Deswegen haben wir schließlich zugestimmt, ein komplettes Album zu machen. Es hat sich wie in alten Zeiten angefühlt. Die Magie im Studio war auf jeden Fall wieder da. Wir können es kaum abwarten, bis die Leute »Volume Six« endlich hören können. Unsere alten Fans werden das Album lieben. Und hoffentlich können wir auch ein paar neue Anhänger dazugewinnen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand enttäuscht sein wird.»
Wer das Gefühl hat, die Band könnte aufgrund
ihres Alters etwas gemässigter unterwegs sein, sieht sich getäuscht. Sacrifice
haben von ihrer Aggressivität nichts eingebüsst und so ist «Volume Six» ein
Album mit einer mächtigen «Leck Mich» Attitüde. Klar, neue Standards setzt man
nicht, aber dennoch werden Thrash Fans ihre helle Freue an Songs wie der
Abrissbirne «Comatose», dem arschgeilen Stampfer «Antidote Of Poison» oder dem für
Moshpits sorgende «We Will Not Survive» haben. Sänger Rob klingt wie der kanadische
Bruder von Tom Angelripper, während die Musik Thrash, Groove und Punkeinflüsse verarbeitet.
Nein, enttäuscht werden wird mit «Volume
Six» tatsächlich kaum jemand sein. Will man aber mehr, als nur eine Band mit Kultcharakter
sein, wäre es schon nicht so schlecht, wenn man als Fan nicht wieder 16 Jahre
auf den nächsten Streich warten muss.
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