Bewertung: 6
Ich gebe es offen und ehrlich zu! Meine Begeisterung über die neue Blutgott Veröffentlichung hielt sich in Grenzen. Es ist nun die vierte Veröffentlichung seit 2023 und erneut holt Thomas Gurrath mit dreissig Songs zum Rundumschlag aus. Da man sich in der künstlich geschaffene Fantasy Welt von Thomas fast nur noch mit einem Hochschulabschluss zurecht findet, noch einmal das Wichtigste: Blutgott steht für alle seine drei Bands, welche auf den Namen Debauchery, Blood God und Balgeroth hören. Um es aber dem Hörer noch schwerer als bisher zu machen, verzichtet der gute Mann hier auf Balgeroth-Versionen der Songs.
Ich stand und stehe dem Konzept nach wie vor sehr skeptisch gegenüber und dies aus zwei Hauptgründen. Erstens funktioniert es einfach nicht immer, einen Song in drei verschiedene Gewänder zu kleiden. Manchmal funktioniert ein Titel halt besser im Debauchery Stil, ein anderes Mal im klassischen Metal von Blood God. Auch Vinylfreunde schauen bei Blutgott fast durchgehend in die Röhre. Auf CD sind nämlich alle 30 Songs, während auf Vinyl diesmal sogar nur zehn Stücke sind.
Da mein Besuch an das Keep It True in Würzburg anstand, konnte ich die lange Fahrt dazu nützen, mich durch die neue Scheibe zu kämpfen. Wobei die Musik ja nicht so übel ist. Der erste Teil besteht aus einem Mix der beiden Bands, wobei auch Gastsänger Tim ‘Ripper’ Owens beim starken Opener «Demonslayer» hat. Auch das rockige «Rock ‘n’ Roll Monsters» (zumindest in der Blood God Version) und «Legions Of Metal» sind Thomas gut gelungen.Die Songs sind fast ausschliesslich im stampfenden Mid Tempo gehalten und erinnern vielfach an Accept. Um die schon vorhandene Verwirrung komplett zu machen, finden sich viele Songs dann wieder im zweiten (im Blood God Gewand) und dritten Teil (nur Debauchery). Mit Painkiller versucht man sich auch noch an einem Priest-Klassiker, was aufgrund der Stimme aber total nach hinten losgeht.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu
wiederholen. Ich würde es begrüssen, wenn der ehemalige Lehrer sich auf eine
der drei Bands konzentrieren würde und Blutgott ad Acta legen würde. Es ist
einfach zu viel…
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