Bewertung: 7,5
1. Stronghold
Sechs Jahre haben die Fans von HUMAN FORTRESS warten müssen, bis die Hannoveraner mit neuem Material um die Ecke kommen. „Stronghold“ heißt das gute Stück und ist der Nachfolger der 2019er Scheibe „Reign Of Gold“. Nach dem Ausscheiden des langjährigen Keyboarders Dirk Liehm ist „Stronghold“ das erste HUMAN FORTRESS-Album, das weitgehend ohne Keyboards geschrieben wurde, was zu einem Gitarren-lastigeren und aggressiveren Sound führt. Der die Tracklist eröffnende, recht schwungvolle Titeltrack wirkt zunächst in der Strophe etwas unspektakulär, legt aber zum Refrain eine gewaltige Steigerung hin und überzeugt mit einer hymnenhaften Hookline. Ganz so hymnisch fällt das folgende „The End Of The World“ zwar nicht aus, packend ist die Nummer mit ihren an einigen Stellen (Bridge) ein wenig an Savatage erinnernden Strukturen schon ausgefallen. Mit „Pain“ nimmt die Dynamik noch etwas ab und verlagert das Geschehen in Richtung eines verschleppten Tracks, der eine gewisse Affinität zu Lords Of Black nicht leugnen kann. Mit „Mesh Of Lies“ kehrt wieder mehr Elan ein, der Song gefällt mit druckvoller Rhythmik und teils forschen, teils melancholischen Gitarrenparts, was in Kombination mit dem unwiderstehlichen Chorus ein echtes Album Highlight ergibt. Das vorab veröffentlichte „The Abyss Of Our Souls“ ist ein Melodic Rocker mit leichten Pop-Anleihen im Refrain, während das ebenso treibende wie eingängige „Under The Gun“ für mehr als nur gefälliges Fuß-Wippen sorgt. „Silent Scream“ steht dem im Grunde nichts nach, bringt aber seinem Titel entsprechend eine leicht melancholische Note mit ein. „Death Calls My Name“ startet mit unheilvollem, leicht theatralischem Gesang und entpuppt sich im weiteren Verlauf als eine Art düstere Schauer-Ballade. „Road To Nowhere“ bringt zwar nur bedingt mehr Tempo mit sich, besticht aber durch ebenso eindringliche Melodien wie fesselnden Gitarren-Licks. Mit dem knackigen Rausschmeißer „The Darkest Hour“ kehrt zum Ende hin nochmal vermehrt Schwung ein und spannt damit den Bogen zum nicht minder energiegeladenen Auftakt des Albums. HUMAN FORTRESS haben hier ein gutes, stimmiges Melodic Metal Scheibchen abgeliefert, dass bei der entsprechenden Klientel bestens ankommen dürfte, von daher darf man den Niedersachsen nur gratulieren. „Stronghold“ gibt es übrigens auch als 2-CD Edition mit vier zusätzlichen Tracks, die mit aber leider nicht vorlag. (HELLFIRE 8 / 10)


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