Songs:
1. City
2. Lies
3. Long Way From Home
4. I'm In Love
5. Starfighter
6. Fade Away
7. Fallen Angel
8. All Alone
9. Satan's Seed
10. Killer
Hört ihr auch schon mal eine neue (alte) Band und ruft: „Wow, so eine Band will ich gründen!“? Ich hatte nämlich schon immer eine Schwäche für derben, bluesigen Heavy Rock an der Grenze zum Heavy Metal, besonders wenn der Sänger eher von der „rauen und dunkelhäutigen“ Sorte ist. Sollte die fragliche Band stark an die alte Tank-Schule erinnern, erübrigen sich solche Überlegungen. Das bringt uns zum neuesten Fundstück des YouTube-Algorithmus: einer deutschen Band, deren einziges Werk aus einem 1984er Album mit dem verheißungsvollen Titel „Fallen Angel“ besteht (der als Bandname schon X-mal vergeben ist). Von wem reden wir hier? Die Nerds von „Number Of The Beast“ werden schwärmen, denn Six Point Six, der kurz nach den Olympischen Spielen in Los Angeles (und bevor er als Jugendlicher in Disneyland ausflippte) am aktivsten war, ist der Mastermind hinter solch zeitverzerrenden Sounds.
Während das Quintett mit faden Titeln wie „City“, „Lies“ und „I’m In Love“ keine Literaturpreise gewinnt, rockt es sofort los und lässt nur zu Beginn einiger späterer Songs kurz nach. Trotzdem: Keine Lust aufs Überspringen, denn es gibt keine reinen Füller – einfach ein paar ausgewählte Stücke, die einem umso mehr in die Magengrube schlagen. Die Tatsache, dass „Fallen Angel“ knapp unter der Vierzig-Minuten-Marke liegt, hält die Spannung frisch, und die ersten beiden Tracks schnallen einen schon mal für die Fahrt an. „City“ ist ein absoluter Knaller und erinnert auch an NWOBHM Argus und den alten Hasen Sound Barrier. Der Frontmann klingt höllisch ölig und verleiht den reumütig wiegenden Gitarren einen kräftigen, bodenständigen Touch (oder Punch), der sich zu einer leicht abgedrehten, wenn nicht gar bewusstseinsverändernden Erkundungspassage entwickelt, bevor es zu einer vernichtenden Rückkehr zur bodenständigen Form kommt. Apropos Tank: Der gute Algy jubelt, als „Lies“ mit seinem ausgelassenen Bass und Schlagzeug und dem rasenden Gitarrenspiel vorbeistampft.
Obwohl „Fallen Angel“ im Windsurf-Tempo dahingleitet, ertappe ich mich dabei, wie ich das Album für die ersten drei tollen Songs immer wieder von vorne höre. Sogar das kurze „Long Way From Home“ ist stolz zu hören – weit entfernt von Cerebus‘ allzu verschlafenem „Longing For Home“. Der besagte lyrische Tränendrücker „I’m In Love“ beginnt recht ruhig und erweckt den Eindruck einer vorwegnehmenden Ballade. Bald jedoch schießt es empor, immer höher und davon und wird zum potenziell besten Track, der in all seiner grellen Pracht an Demon Chromes ebenso großartiges „Burned By Love“ von der gleichnamigen umwerfenden EP des Trios aus Rhode Island aus dem Jahr 2019 erinnert, auf der der Frontmann seine oft stratosphärische Stimme voll zur Schau stellt. Der Schlusstrack „Starfighter“ von Seite A beherrscht den süßlichen Panzerfaktor wie ein Champion und erinnert mit seiner übertriebenen Dreistigkeit auch an Finnlands Angel Sword.
Abgesehen vom langsam aufkeimenden und gefühlvollen „Fallen Angel“ – einer deutlich weniger „harten“ Nummer, wenn auch mit vielen süß phrasierten Soli – sind die Titel der Tracks auf Seite B auch eher eintönig („Satan’s Seed“ und „Killer“, irgendjemand?), aber ich stehe total auf „All Alone“, da sein verspieltes Eröffnungsriff stark an Blackslashs sehr Thin-Lizzy-artige Songs erinnert, ganz zu schweigen vom supermelodischen „Night City Street Lights“. Tatsächlich hat es die Merkmale eines zeitlosen Klassikers, reif fürs Radio, solange der Discjockey kein Ausverkauf ist. Die letzten beiden Tracks sind auch nicht schlecht, nur etwas weniger einprägsam. Kurz gesagt: „Fallen Angel“ von Six Point Six ist ein Muss für Nostalgie-Fans mit einem Ohr für heißblütige Pentatonik-Gitarre. Es ist schade, dass diese Jungs ihre Karriere viel zu früh beendet haben, denn sie sind ein weiterer Beweis dafür, dass die 1980er-Jahre die Oberhand hatten. (METAL ARCHIVES)
Während das Quintett mit faden Titeln wie „City“, „Lies“ und „I’m In Love“ keine Literaturpreise gewinnt, rockt es sofort los und lässt nur zu Beginn einiger späterer Songs kurz nach. Trotzdem: Keine Lust aufs Überspringen, denn es gibt keine reinen Füller – einfach ein paar ausgewählte Stücke, die einem umso mehr in die Magengrube schlagen. Die Tatsache, dass „Fallen Angel“ knapp unter der Vierzig-Minuten-Marke liegt, hält die Spannung frisch, und die ersten beiden Tracks schnallen einen schon mal für die Fahrt an. „City“ ist ein absoluter Knaller und erinnert auch an NWOBHM Argus und den alten Hasen Sound Barrier. Der Frontmann klingt höllisch ölig und verleiht den reumütig wiegenden Gitarren einen kräftigen, bodenständigen Touch (oder Punch), der sich zu einer leicht abgedrehten, wenn nicht gar bewusstseinsverändernden Erkundungspassage entwickelt, bevor es zu einer vernichtenden Rückkehr zur bodenständigen Form kommt. Apropos Tank: Der gute Algy jubelt, als „Lies“ mit seinem ausgelassenen Bass und Schlagzeug und dem rasenden Gitarrenspiel vorbeistampft.
Obwohl „Fallen Angel“ im Windsurf-Tempo dahingleitet, ertappe ich mich dabei, wie ich das Album für die ersten drei tollen Songs immer wieder von vorne höre. Sogar das kurze „Long Way From Home“ ist stolz zu hören – weit entfernt von Cerebus‘ allzu verschlafenem „Longing For Home“. Der besagte lyrische Tränendrücker „I’m In Love“ beginnt recht ruhig und erweckt den Eindruck einer vorwegnehmenden Ballade. Bald jedoch schießt es empor, immer höher und davon und wird zum potenziell besten Track, der in all seiner grellen Pracht an Demon Chromes ebenso großartiges „Burned By Love“ von der gleichnamigen umwerfenden EP des Trios aus Rhode Island aus dem Jahr 2019 erinnert, auf der der Frontmann seine oft stratosphärische Stimme voll zur Schau stellt. Der Schlusstrack „Starfighter“ von Seite A beherrscht den süßlichen Panzerfaktor wie ein Champion und erinnert mit seiner übertriebenen Dreistigkeit auch an Finnlands Angel Sword.
Abgesehen vom langsam aufkeimenden und gefühlvollen „Fallen Angel“ – einer deutlich weniger „harten“ Nummer, wenn auch mit vielen süß phrasierten Soli – sind die Titel der Tracks auf Seite B auch eher eintönig („Satan’s Seed“ und „Killer“, irgendjemand?), aber ich stehe total auf „All Alone“, da sein verspieltes Eröffnungsriff stark an Blackslashs sehr Thin-Lizzy-artige Songs erinnert, ganz zu schweigen vom supermelodischen „Night City Street Lights“. Tatsächlich hat es die Merkmale eines zeitlosen Klassikers, reif fürs Radio, solange der Discjockey kein Ausverkauf ist. Die letzten beiden Tracks sind auch nicht schlecht, nur etwas weniger einprägsam. Kurz gesagt: „Fallen Angel“ von Six Point Six ist ein Muss für Nostalgie-Fans mit einem Ohr für heißblütige Pentatonik-Gitarre. Es ist schade, dass diese Jungs ihre Karriere viel zu früh beendet haben, denn sie sind ein weiterer Beweis dafür, dass die 1980er-Jahre die Oberhand hatten. (METAL ARCHIVES)


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