Alphabet

Trovao - Prisioneiro Do Rock 'n' Roll



Release Info: 2021- Classic Metal - Full Length
Band Info: Brasilien - 2018 - Heavy Metal
Bewertung: 8,5


Songs:

1. Em Alerta
2. Linha De Frente
3. O Brilho
4. Distante
5. Princesa Do Fogo
6. Furacao
7. Prisioneiro Do Rock 'n' Roll

Abgesehen von Midnight Priests EP „Raínha da Magia Negra“ aus dem Jahr 2009 kenne ich mich mit ausschließlich portugiesischsprachigem Heavy Metal kaum aus. Das ändert sich aber gerade dank der kürzlich aus São Paulo stammenden Band Trovão – was Donner bedeutet – und ihrem einzigartigen Album „Prisioneiro Do Rock n' Roll“. Es besteht aus sechs super-synthetischen Retro-Wave-Hymnen (sowie einem passenden, einminütigen Intro) mit kompakten, mitreißenden Rhythmen, kraftvollen, klassisch anmutenden Soli und vor allem einem kernigen Frontmann im Stil von Dio, der die Songs mit der Kraft einer alten, muskulösen mittelalterlichen Fischhändlerin zum Besten gibt. Ja, Fans von keyboardlastigem, die Achtziger feierndem Heavy Rock sollten unbedingt mal reinhören!

So gesehen ist es an der Zeit, das verstaubte Berlitz-Blockflötengerät wieder hervorzuholen, sobald der eigentliche Opener „Linha de Frente“ chromatisch loslegt und Gustavo Eid seine Mitstreiter auf eine klangliche Zeitreise mitnimmt, die dem fantastischen Vintage-Look der Jungs alle Ehre macht (trotz Gustavos rätselhaftem Namen „Frangão“, was laut Online-Übersetzer „Huhn“ bedeutet). Während die Gitarrenriffs selbst eher dem üblichen Midtempo folgen, sorgen die zahlreichen, oft spontanen Soli, kombiniert mit den mitreißenden und belebenden Gesängen im mittleren bis höheren Tempo, für einen absolut mitreißenden Soundtrack für einen Küstenhighway bei Sonnenuntergang, der garantiert zum wiederholten Hören einlädt.

Mit knapp achtundzwanzig rasanten Minuten verzichtet dieses kurze Debüt auf jegliche Leichtigkeit (also Powerballaden oder gemächliche Zwischenspiele) und erreicht seinen Höhepunkt mit „Distante“ und „Princesa de Fogo“, meinen Lieblingsstücken, bevor es mit „Prisioneiro Do Rock n' Roll“ ausklingt – ein angemessen glanzvoller Abschluss für einen so archetypischen Genre-Aushängeschild. (Das heißt, im Gegensatz zu bloßen Verzierungen hier und da spielen die energiegeladenen Synthesizer eine zentrale Rolle in Trovãos unverkennbarer Essenz.) Veröffentlicht vom brasilianischen Label Classic Metal, reiht sich das Quartett in die Riege namhafter Bands wie Atlantis, Biter, Gueppardo, Hell Gun und Vodu ein.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Popular Posts