Release Info: 1989 - Roadracer - Full Length
Band Info: USA - 1986 - Thrash Metal
Bewertung: 7,5
Bewertung: 7,5
1. White Death
2. The Reaped The Land
3. Twilight Fate
4. The Trial
5. Case Of The Stubbone
6. Winter
7. Hell Is For Children
8. Creative Divorce
9. Man Of Straw
Eilmeldung: Vikings zweites Album profitiert von einer deutlich besseren Produktion als das Debüt. Okay, schlechter ging es ohnehin nicht, „Man of Straw“ punktet mit einem klaren, differenzierten und messerscharfen Mix. Es kann sich mit dem Sound bekannterer Thrash-Alben seiner Zeit messen. Leider hat die Vinyl-Version einen weiteren Makel: Die gesamte A-Seite bietet kein wirkliches Highlight. Will irgendjemand von „Killer Unleashed“ etwa eine „Militia of Death“ gründen? Wohl kaum. Die fünf Tracks zeigen zwar eine präzisere, fokussiertere Seite der Band, aber das heißt nicht, dass die Songs Gänsehaut verursachen. Akzeptabel und solide – so lässt sich die Qualität der recht komplexen Stücke beschreiben. Der längste Track heißt „They Raped the Land“ und erinnert mit seinem epischen Stil an die überlangen Hymnen von Dark Angel auf „Time Does Not Heal“. Diese Aussage bezieht sich jedoch nur auf den Stil, nicht auf die Qualität. Frei von groovigen Elementen besteht der Song aus vielen verschiedenen, meist schnellen Abschnitten, und die Thrash-Intention ist allgegenwärtig. Doch egal, wie sehr sich die Band bemüht, ein wirklich mitreißender Track gelingt ihr nicht.
„Winter“, der Opener der B-Seite, greift diese Struktur auf. Und aus irgendeinem Grund markieren die ersten Töne dieses Stücks den Punkt, an dem das Album an Fahrt gewinnt. Der Song beginnt langsam, doch schon bald lässt die Band alle Bremsen fallen. Die Riffs sind eingängig, die Midtempo-Parts ebenso wie die schnellen Ausbrüche fesseln mich, und einige furiosen Soli werten den Song zusätzlich auf. Ich höre eine wahre Riff-Orgie, untermalt von Ron Eriksons Gesang. Er scheint ständig in Bewegung zu sein, und ich wünschte, ihm würde jemand ein Glas Wasser reichen, während er singt. Die Texte könnten fast ein dickes Buch füllen, daher ist es kein Wunder, dass ihm die Puste ausgeht. Was den Text angeht, so handelt „Creative Divorce“ von der Belastung durch einen Ehemann und seinen vulgären Gedanken. Nun, wer kennt diese Situation nicht irgendwie? Dennoch plant wohl kaum jemand den Tod seiner Frau, und ich hoffe, dass niemand, der diese Rezension liest, in diesem Punkt zur Minderheit gehört. Andererseits glaube ich auch, dass die meisten von uns noch nie ein so starkes Stück puren Thrash geschrieben haben. „Creative Divorce“ glänzt mit einem einprägsamen Refrain, klar definierten Riffs und einer ordentlichen Portion Tempo. Der ebenfalls sehr starke Titeltrack, der ein ähnliches Konzept verfolgt, rundet das 47-minütige Album ab. Achtung, Anthrax: Die Jungs von Viking liefern den wahren „Attack of the Killer B's“.
Zum Schluss muss ich noch den überraschendsten Track von „Man of Straw“ erwähnen. Viking experimentieren zwar nicht viel, aber sie haben eine unerwartete Coverversion aufgenommen: Pat Benatars „Hell Is for Children“. Erikson und seine Bandkollegen hatten wohl etwas Besonderes im Kopf, als sie sich für dieses Stück entschieden. Kitschige Elemente werden vermieden, und die raue Stimme verleiht dem Song eine brutale Note. Dieser Ohrwurm bleibt jedoch die Ausnahme. Viking haben generell kein Faible für Popmusik, ihre Eigenkompositionen sind eher anspruchsvoll als leicht zugänglich. Schade, dass die erste Hälfte der Vinyl-LP ein oder zwei Hits vermissen lässt. Deshalb kann ich keine höhere Bewertung geben, obwohl die B-Seite durchaus mitreißend ist. Ganz zu schweigen von der besseren Produktion… (METAL ARCHIVES)
„Winter“, der Opener der B-Seite, greift diese Struktur auf. Und aus irgendeinem Grund markieren die ersten Töne dieses Stücks den Punkt, an dem das Album an Fahrt gewinnt. Der Song beginnt langsam, doch schon bald lässt die Band alle Bremsen fallen. Die Riffs sind eingängig, die Midtempo-Parts ebenso wie die schnellen Ausbrüche fesseln mich, und einige furiosen Soli werten den Song zusätzlich auf. Ich höre eine wahre Riff-Orgie, untermalt von Ron Eriksons Gesang. Er scheint ständig in Bewegung zu sein, und ich wünschte, ihm würde jemand ein Glas Wasser reichen, während er singt. Die Texte könnten fast ein dickes Buch füllen, daher ist es kein Wunder, dass ihm die Puste ausgeht. Was den Text angeht, so handelt „Creative Divorce“ von der Belastung durch einen Ehemann und seinen vulgären Gedanken. Nun, wer kennt diese Situation nicht irgendwie? Dennoch plant wohl kaum jemand den Tod seiner Frau, und ich hoffe, dass niemand, der diese Rezension liest, in diesem Punkt zur Minderheit gehört. Andererseits glaube ich auch, dass die meisten von uns noch nie ein so starkes Stück puren Thrash geschrieben haben. „Creative Divorce“ glänzt mit einem einprägsamen Refrain, klar definierten Riffs und einer ordentlichen Portion Tempo. Der ebenfalls sehr starke Titeltrack, der ein ähnliches Konzept verfolgt, rundet das 47-minütige Album ab. Achtung, Anthrax: Die Jungs von Viking liefern den wahren „Attack of the Killer B's“.
Zum Schluss muss ich noch den überraschendsten Track von „Man of Straw“ erwähnen. Viking experimentieren zwar nicht viel, aber sie haben eine unerwartete Coverversion aufgenommen: Pat Benatars „Hell Is for Children“. Erikson und seine Bandkollegen hatten wohl etwas Besonderes im Kopf, als sie sich für dieses Stück entschieden. Kitschige Elemente werden vermieden, und die raue Stimme verleiht dem Song eine brutale Note. Dieser Ohrwurm bleibt jedoch die Ausnahme. Viking haben generell kein Faible für Popmusik, ihre Eigenkompositionen sind eher anspruchsvoll als leicht zugänglich. Schade, dass die erste Hälfte der Vinyl-LP ein oder zwei Hits vermissen lässt. Deshalb kann ich keine höhere Bewertung geben, obwohl die B-Seite durchaus mitreißend ist. Ganz zu schweigen von der besseren Produktion… (METAL ARCHIVES)


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