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Deep Purple - Purpendicular



Release Info: 1996 - BMG - Full Length
Band Info: England - 1968 - Hard Rock
Bewertung: 7



Songs:

1. Vavoom: Ted The Mechanic
2. Loosen My Strings
3. Soon Forgotten
4. Sometimes I Feel Like Screaming
5. Cascades: I'm Not Your Lover
6. The Aviator
7. Rosa's Cantina
8. Castle Full Of Rascals
9. Touch Away
10. Hey Sisco
11. Somebody Stole My Guitar
12. The Purpendicular Waltz


Haben Eunuchen Sex? Breusch behauptet: Ja! Und das durchaus auch mit Blick auf seine Lieblingsband Deep Purple. Hat der Mann recht? In Bezug auf Purple - und mit dem neuen Werk als einziger Beurteilungsquelle - bin ich grundsätzlich bereit, zuzustimmen: Die legendäre Mark 1-Besetzung minus Blackmore (Dix schwört darauf, daß der Weggang von Ritchie einer Kastration gleichkommt. Eine blühende Phantasie hat der Mann! - mb) plus Steve Morse (bekanntermaßen kein Schlechter!) hat sich ein Scheibchen aus dem Kreuz gedrückt, das unbedingt als freudige Überraschung einzustufen ist. Zum Beispiel, weil es KEIN Jon Lord-Album geworden ist, was nicht wenige befürchtet haben. Ganz im Gegenteil haben es die Herrschaften glänzend hinbekommen, sich auf einen kleinen gemeinsamen Nenner zu verständigen, gleichsam das ursprüngliche Herz der Band freizulegen. Soll doch niemand rumschwadronieren, Purple hätten stets ausschließlich für reinrassiges Hardrock-Geschrubbe gestanden! Nein, eine gehörige Prise Rhythm & Blues ist ebenso elementar wie die dezente Suche nach der Seele des Blues. Kurzum: Der erstaunte Hörer wird mit einer beachtlichen Stilvielfalt belohnt und einem Songwriting, wie es typischer kaum sein könnte. So weit, so gut. Daß es den Jungs aber gelungen ist, das Spannungsverhältnis zwischen altem Spirit und dem Geist der Neunziger so elegant auszubalancieren, ist denn doch ein handfester Kracher. Die Songs - und zwar allesamt - kommen springlebendig daher und offenbaren viele kleine, beim ersten Hören kaum wahrnehmbare Facetten, die aus einem guten Album ein sehr gutes machen. Daß Gillan auch schon mal besser bei Stimme war und daß Morse Ritchie nicht ersetzen kann (immerhin hat er auch nicht versucht, ihn zu kopieren), sind letztlich Abstriche, mit denen man durchaus leben kann. Zwar gefällt mir das neue Rainbow-Album noch eine Spur besser (wegen des unvergleichlich mystischen Touchs), an einem Fazit aber kann kaum gerüttelt werden: Aus einer zuletzt nur noch schwächlich zuckenden Band sind deren zwei entstanden, die der Rockwelt nach einiges sehr Beachtliches zu bieten haben.(ROCK HARD 8,5 / 10)




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