Alphabet

Def Leppard - On Through The Night




Release Info: 1980 - Mercury - Full Length
Band Info: England - 1977 - Hard Rock
Bewertung: 9


Songs:

1. Rock Brigade
2. Hello America
3. Sorrow Is A Woman
4. It Could Be You
5. Satellite
6. When The Walls Came Tumbling Down
7. Wasted
8. Rocks Off
9. It Don't Matter
10. Answer To The Master
11. Overture

"On Through The Night" war eine der ersten Scheiben, die ich mir - damals natürlich noch als LP - gekauft habe. Elf oder zwölf bin ich seinerzeit gewesen. Das Album hat mich bis heute nicht losgelassen und gehört zu jenen Werken, die mir über die Jahrzehnte nie langweilig geworden sind und mich auch heute noch vom ersten bis zum letzten Ton fesseln. Ich liebe "On Through The Night" von der ersten bis zur letzten Sekunde, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Gestern abend habe ich mir die Scheibe, die ich komplett auswendig mitsingen kann, wieder mal zu Gemüte geführt und sofort fing mein Herz beim Erklingen der ersten Töne an zu hüpfen und die Augen begannen zu leuchten - oder soll ich ehrlicherweise gestehen, dass sie sogar etwas feucht wurden ? Genauso wie damals, als ich sie zum ersten Mal hörte und mich die Musik sofort packte. Es ist aus meiner Sicht nicht nur das härteste und ungeschliffenste, sondern auch qualitativ durchgängig beste Album der Sheffielder Formation, die Jahre später leider unwiderbringlich in die Niederungen des kommerziell-poppigen Plastik-Metal abtauchen sollte. An ihre ersten drei Alben sind sie nie wieder herangekommen und von denen ist "On Through The Night" wie gesagt das stärkste, weil alle Parameter vollendet im Einklang sind. Diesen Def Leppard-Klassiker umweht (zusammen mit dem Nachfolger "High´n´Dry") exakt jene Portion NWoBHM-Stallgeruch, die Sänger Joe Elliott heutzutage so gerne abstreitet. Warum auch immer er meint, das nötig zu haben. Seine Weigerung die Realität anzuerkennen, ist zudem einfach Humbug, denn typischer nach NWoBHM als auf "On Through The Night" kann eine Band kaum klingen. Dabei muß man sich natürlich gleichfalls erklärend vor Augen führen, dass Heavy Metal damals was anderes war und ist, als Metal heutzutage. Das, was seinerzeit unter dem überschreibenden Terminus Heavy Metal/NWoBHM geführt wurde, ist in vielen Fällen nach heutigem Empfinden einfach nur etwas energischer gespielter Hardrock gewesen. Und das ist auch gut so, denn es hatte mit der zutätowierten Brüllaffen-Musik, die viele Leute heutzutage fälschlicherweise für Heavy Metal halten, glücklicherweise nicht viel gemein. Was Def Leppard auf jeden Fall schon damals vielen anderen NWoBHM-Kollegen voraushatten, war ein besonderes Augenmaß für grandios ausgefeilte, einprägsame Melodien sowie erstklassigen Chorusgesang und das, ohne die für diese Musik notwendige Grundhärte und Grundaggression vermissen zu lassen. Das Ergebnis sind Songkreationen zum Niederknien, die schon auf diesem Debüt nahezu perfekt ausgearbeitet sind und genau die richtige Waage zwischen rauer Härte und Eingängigkeit halten. Der eine oder andere Song wurde natürlich, wie oft in solchen Fällen üblich, schon über einige Jahre hinweg (Def Leppard existieren seit 1977) entwickelt und immer wieder live getestet, bevor er dann in ultimativer Form auf dem Debüt landete. Und somit gibt es eine ganze Armada wunderschöner Stücke, welche einfach die Sonne im Herzen aufgehen lassen. Zum Beispiel das balladesk mit Akustikgitarren beginnende und später wieder ausklingende, leicht epische "The Overture" (von dem eine erste Version bereits für die 1979 erschienene "The Def Leppard E.P." eingespielt wurde), welches, seinem Titel gerecht werdend, einen Hauch komplexer als die übrigen Songs gestaltet ist. Andere Stücke wie "Rock Brigade", "Sorrow Is A Woman", "When The Walls Came Tumbling Down", "Wasted" oder "Satellite" bieten melodischen harten Rock in Reinkultur... mal schneller, mal im mid-tempo gehalten, mal etwas groove-orientierter....der hervorragend gespielt und komponiert ist und nicht zuletzt auch durch die etwas rotzige Stimme des jungen Joe Elliott lebt. Überhaupt gefällt die unbekümmerte, rohe Energie, welche von den damals noch sehr jungen Bandmitgliedern ausgeht. Abschließend gekrönt wird das Werk von einer aus meiner Sicht hervorragenden Produktion, die einen warmen, kraftvollen und transparenten Klang generiert, welcher viel Raum für Dynamik läßt, einen luftig und gleichermaßen satt klingenden Schlagzeugsound bietet und die kernigen Gitarren angenehm scharf, aber nie auf plumpe Weise fett antreten läßt. Meiner Meinung nach bis zum heutigen Tage eine der zehn besttönenden Produktionen in diesem Bereich. Auf dieser Scheibe gibt es effektiv keinen einzigen Durchhänger und ich denke immer, dass Leute, welche die Band erst ab dem vierten Album "Hysteria" kennengelernt haben, unbedingt mal reinhören sollten um ihr Bild von Def Leppard nachhaltig zu korrigieren. Es handelt sich um ein großartiges Stück Musik und beachtliches Erstlingswerk, so einfach ist das.(MUSIC ASYLUM)







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Popular Posts