Release Info: 2015 - Parlophone - Full Length
Band Info: England - 1975 - Heavy Metal
Bewertung: 7,5
Bewertung: 7,5
1. If Eternity Should Fall
2. Speed Of Light
3. The Great Unknown
4. The Red And The Black
5. When The River Runs Deep
6. The Book Of Souls
7. Death Or Glory
8. Shadows Of The Valley
9. Tears Of A Clown
10. The Man Of Sorrows
11. Empire Of The Clouds
Man kann die Songs der ersten IRON MAIDEN-Studio-Doppel-CD erschreckend einfach in zwei Schubladen einsortieren: Fast alle Nummern, die von Bruce Dickinson und/oder dessen Gitarrenkumpel Adrian Smith komponiert wurden, sind gut bis sehr gut, die restlichen lediglich Mittelmaß. Die vergleichsweise kurzen, schnörkellos auf den Punkt kommenden Dickinson/Smith-Ohrwürmer ´Speed Of Light´ und ´Death Or Glory´ verbreiten ohne übertriebene Nostalgie ein ähnlich luftiges, wenn auch nicht ganz so mitreißendes Flair wie die Maiden-Hits der mittleren und späten achtziger Jahre, während das auf Adrians Akkordfolgen basierende ´When The River Runs Deep´ durch eine angenehm ruppige Speed-Kante überzeugt und ´Tears Of A Clown´ sich mit seinem groovigen, variantenreichen Riffing und seiner dichten Atmosphäre anhört, als hätte Smith es Dickinson für dessen nächste Soloscheibe auf den Leib geschneidert. Die beiden spannendsten Nummern hat allerdings Dickinson komplett im Alleingang geschrieben. Das originelle, frische Midtempo-Epos ´If Eternity Should Fail´ besticht mit charmanten Gesangsmelodien sowie einem stimmungsvollen Kontrastprogramm im Mittelteil, und der 18-minütige Abschlusstrack ´Empire Of The Clouds´ überrascht mit echtem Progrock - also nicht dem von Stolper-Breaks durchsetzten Gerödel, das Steve Harris für Prog hält. ´Empire Of The Clouds´ integriert nicht nur sehr ansprechend Klavier und Streicher in den typischen Maiden-Sound, sondern liefert auch intensives Kopfkino inklusive einer packenden Storyline.
Und die Songs, die ohne Bruce und Adrian ausgearbeitet wurden? Mehr als solide Kost haben sie leider nicht zu bieten. Viele der zahlreichen Gitarrensoli sprühen Funken, ansonsten ist kompositorisch jedoch Schmalhans Küchenmeister. Manchmal muss man sich als alter Maiden-Fan gar fremdschämen. Die krassesten Beispiele: Das grauenhafte, aus dem Takt purzelnde Eingangssolo und das missglückte Break ab Minute 1:52 ruinieren die eigentlich durchaus vielversprechende Murray/Harris-Halbballade ´The Man Of Sorrows´, während Steves 13-Minüter ´The Red And The Black´ mit plattem Galoppel-Fantasy-Kitsch-Metal, schwachem Schunkel-Refrain und hektischem Vocals/Leadgitarren-Unisono-Gejaule nervt.
Die sechs guten Lieder hätten mit einer Gesamtspielzeit von über 47 Minuten das stärkste Maiden-Album seit „Brave New World" ergeben. Als Doppeldecker langweilt „The Book Of Souls" jedoch zu oft, um sich einen Ehrenplatz im Maiden-Katalog verdienen zu können. (ROCK HARD 7 / 10)
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