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Iron Maiden - The Final Frontier




Release Info: 2010 - EMI - Full Length
Band Info: England - 1975 - Heavy Metal
Bewertung: 7,5
   


Songs:

1. Satellite 15... The Final Frontier
2. El Dorado
3. Mother Of Mercy
4. Coming Home
5. The Alchemist
6. Isle Of Avalon
7. Starblind
8. The Talisman
9. The Man Who Would Be King
10. When The Wild Wind Blows

Ja, „The Final Frontier" ist ein starkes Album geworden. Stärker als „Dance Of Death", in etwa genauso gut wie „A Matter Of Life And Death", aber nicht ganz so überzeugend wie „Brave New World".

Ja, die Platte ist etwas zu lang(atmig) und wäre wahrscheinlich noch besser, weil kompakter, wenn sie um 15 Minuten gekürzt worden wäre.

Ja, Kevin Shirley hat seinen Job zufriedenstellend erledigt. Mehr geht nicht, weil sich Maiden heutzutage weigern, monatelang wie mit Martin Birch akribisch zu arbeiten. Stattdessen gehen sie ein paar Wochen zusammen ins Studio, spielen ihre Songs mehr oder weniger live ein - und Kevin muss das Ganze dann so gut wie möglich verpacken, wobei ihm Steve auch noch die Richtung vorgibt. Anders können und wollen Maiden heutzutage nicht mehr arbeiten; es gäbe sonst gar keine neuen Alben mehr. Die zunächst berechtigt erscheinende Kritik an Kevin Shirley zielt deswegen ins Leere und ist nicht ganz fair.

Ja, es sind zwei, drei schwache Songs auf „The Final Frontier" zu finden, aber die Platte steigert sich nach 20 Minuten, die zumindest bei den ersten drei, vier Durchläufen für Maiden-Verhältnisse unspektakulär sind. ´El Dorado´ wächst aber mit der Zeit (gute Chorus-Hookline), ebenso wie der Titelsong, dessen seltsames Intro natürlich nur ein Gag ist. Die (für mich) beste Nummer der Scheibe, ´When The Wild Wind Blows´, steht am Schluss, ist ein Elf-Minuten-Steve-Harris-Epic der bekannten Machart und überzeugt sofort mit starken Gesangslinien, die nicht von Bruce, sondern von Steve stammen. Bruce macht seine Sache gesanglich generell gut, auch wenn er auf seinen stärkeren Solo-Alben immer ein kleines bisschen motivierter klingt. Apropos Soloalben: Die tolle Gesangsmelodie des „Tyranny Of Souls"-Überkrachers ´Navigate The Seas Of The Sun´ hat der freche kleine Napoleon gleich mal für ´Coming Home´ geklaut. Wahrscheinlich hat er sich gedacht: „Meine Soloalben kauft nur jeder fünfte Maiden-Fan. Die anderen vier sollen aber auch merken, dass ich alleine besser bin, als wenn mir Steve Harris die Hölle heiß macht." Trotzdem ist es gut, dass Steve Harris ein solcher Sturkopf ist, denn andernfalls würden Maiden wahrscheinlich wie Priest oder Metallica ihr Fähnchen zu oft in den Wind hängen. Als Maiden-Fanatiker ist man also froh, dass Steve Harris´ Wort in der Band mehr Gewicht hat als das seines umtriebigen Sängers, der allerdings unbedingt weitere Soloalben aufnehmen sollte.

Diese leben, und damit sind wir beim nächsten Punkt, aber auch sehr stark von Adrian Smith´ Songwriting („Accident Of Birth", „The Chemical Wedding"), das auf „The Final Frontier" in mindestens drei Nummern (´Starblind´, ´Coming Home´, ´Isle Of Avalon´ - mit Abstrichen auch Teile von ´El Dorado´) genauso gut zur Geltung kommt. Dave Murray dagegen hat mit ´The Man Who Would Be King´ nicht seine allerstärkste Komposition abgeliefert (der Bursche ist einfach zu faul und zu schnell zufrieden), und Janick Gers durfte diesmal auch nur zwei Songs beisteuern (obwohl er mehr geschrieben hatte). Steve Harris war an allen zehn Nummern beteiligt, sprich er hat die Ideen der anderen ausarrangiert und ins Maiden-Korsett gezwängt, und das ist - wie bereits festgestellt - auch gut so. (ROCK HARD 8 / 10)


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