Release Info: 2002 - InsideOut - Full Length
Band Info: USA - 1994 - Progressive Metal
Bewertung: 7,5
Bewertung: 7,5
1. Inferno (Unleash The Fire)
2. Wicked
3. Incantations Of The Apprentice
4. Accolade II
5. King Of Terrors
6. The Turning
7. Awakenings
8. The Odyssey
9. Masquerade' 98
SYMPHONY X setzen alles auf eine Karte: Anstatt ihrem hochmelodischen High-End-Breitwand-Prog treu zu bleiben, liefern die Amis mit ihrem sechsten Studioalbum eine extrem harte und raue Scheibe ab. Der Großteil der Songs kommt ohne einige der bei den Fans so beliebten Band-Trademarks - voluminöse Chöre, sakralen Bombast und zauberhafte, verträumte Verschnaufpausen - aus. Stattdessen wird mit teils abgehackten, teils in beeindruckendem Legato rausgedonnerten Thrash-Riffs hantiert, die messerscharf durch die Gehörgänge schlitzen und in ihren gemäßigteren Momenten an die letzte Dream Theater, stellenweise aber auch an Anthrax oder Pantera erinnern. Die fett produzierte Gitarrengewalt ist so dominant, dass die filigranen Synthies von Michael Pinella ins zweite Glied rücken und Ausnahmesänger Russell Allen nur deshalb mithalten kann, weil er deutlich aggressiver als früher singt und manchmal gar wie Anthrax-Fronter John Bush shoutet. Er versucht zwar, den verblüfften Alt-Fan mit cleanen Refrains zu ködern, doch wirklich überzeugend gelingen will der Mix aus Neu und Alt nur beim brachialen Opener ´Inferno (Unleash The Fire)´.
Glücklicherweise schert man allerdings bei drei Tracks sehr gefällig aus der Härter, rauer, brutaler-Spur aus. ´Accolade II´ erreicht zwar nicht ganz die Klasse seines an einigen Stellen geschickt zitierten Vorgängers vom Divine Wings...-Geniestreich, sorgt aber mit warmen Keyboard-Sounds, schönen Melodien und gediegenem Bombast für Kaminfeuer-Feeling in der Seele. Ebenfalls deutlich über dem Albumdurchschnitt rangiert das 32-minütige Schluss-Doppel ´Awakenings´/´The Odyssey´, das eine ganze Lastwagenladung an musikalischen Ideen ins Rennen wirft. Soundtrack-Neo-Klassik à la John Williams (Star Wars) trifft auf ruhige Akustikpassagen, Ayreon-mäßiger Prog auf heftige Dream Theater-Referenzen, und auch Kniefälle vor Siebziger-Rush und den späten Queen lassen sich heraushören. Doch auch hier fehlen leider die ganz großen Ohrwurmmelodien. Im Vergleich zu Göttergaben wie Divine Wings... oder The Damnation Game sind die Vocals zu komplex strukturiert, die magische Mischung aus vertracktem Edel-Prog-Metal und originellen, simplen Gesangslinien blitzt viel zu selten auf. (ROCK HARD 7,5 / 10)
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