1. We Bring You The Night
2. Angels & Demons
3. Kings Of Terror
4. Eye Of The Storm
5. Sea Of Oblivion
6. Siren's Song
7. Holy Innocence
8. Lie To Me
9. Touch The Sky
10. Eternity
11. United We Stand
12. Angels & Demons
WINGS OF DESTINY, ehemals bekannt als DESTINY, sind eine Power Metal Band aus dem wunderschönen Costa Rica. Ich persönlich werde ja immer hellhörig, wenn Bands dieses Genres aus etwas exotischeren Ländern stammen und gerade die Jungs von WINGS OF DESTINY haben bereits mit ihrem Debüt "Time" einige positive Rezensionen einheimsen können. Ein Album, das bei mir nicht die Aufmerksamkeit erhaschen konnte, die es unter Umständen verdient hätte. Umso mehr ein Grund, sich der zweiten und neuen Scheibe "Kings Of Terror" anzunehmen, die erneut über das deutsche Label Power Prog erscheint. Der Opener "We Bring You The Night" beginnt relativ unscheinbar, wandelt sich allerdings binnen weniger Sekunden in eine monströse uptempo Nummer, die einerseits eine ordentliche Portion Aggression mitbringt (was sich insbesondere in den ballernden Versen offenbart) und andererseits im Chorus hymnisch und mitreißend daher kommt. Ein großes Lob möchte ich an der Stelle an Sänger Anton aussprechen, der eine extrem fette Vocal-Palette abfährt. Von harschen brutalen Lines bis hin zu glasklarem Gesang bedient der Mann bereits im Opener so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Soundtechnisch fühle ich mich am ehesten an die moderneren Platten von RHAPSODY OF FIRE erinnert, was vor allem auf "Frozen Tears Of Angels" und Nummern wie "Reign Of Terror" zurückgeht. Dazu mischt sich noch eine kleine Portion von der düsteren Atmosphäre und vor allem auch von der Härte der französischen Power/Prog Metaller von ADAGIO und wir haben IN ETWA den Sound umrissen, den WINGS OF DESTINY zu bedienen versuchen. Apropos RHAPSODY OF FIRE, als hätte man es geahnt, darf hier natürlich der obligatorische Gastauftritt seitens Fabio Lione nicht fehlen, der sich in der Nummer "Angels & Demons" ein feuriges Duell mit Anton liefert. Die Version ist sowohl nur mit Anton, als auch mit Beiden zusammen auf dem Album vertreten. Nicht bestreiten lässt sich ohnehin die Tatsache, dass auch dieser Track unfassbar viel Charisma zu versprühen weiß. Angefangen beim epischen und sehr düster angehauchten Intro, über die brachial gestalteten Strophen, bis hin zum packenden Chorus, der sofort unter die Haut geht. Die dicke Produktion tut ihr übriges dazu bei, die Songs von Beginn an funktionieren zu lassen. Dennoch haben sich WINGS OF DESTINY viel Mühe gegeben, nicht dauerhaft nur stumpf der Norm entsprechen zu wollen. Der Titeltrack z.B. weist eine sehr interessante Struktur auf und bietet dem Hörer nur zum Abschluss zwei mal hintereinander den sehr hymnischen Refrain. Zuvor bedient man uns mit zwei Strophen und jeweils einer Bridge gefolgt von einem schnieken Solo. Ich empfand den Aufbau einerseits als mutig und andererseits als komplett gelungen. Der Song schafft es quasi bis zum Ende, einen extrem hohen Spannungsbogen aufzubauen und den Hörer mit einem wunderbaren Refrain zu belohnen, der einen sehr geilen Ausklang markiert. Tolles Stück, das evtl. trotzdem seine Zeit braucht, um seinen vollständigen Glanz zu entfalten. Etwas folkloristischer geht's bei der Nummer "Touch The Sky" zur Sache, die mit Dudelsackklängen mal einen ganz anderen Anstrich offenbart als ein Teil der anderen Nummern. Hier wird deutlich, dass WINGS OF DESTINY auch ein paar Experimente auf dieser Platte gewagt haben, denn auch wenn sich durchaus ein roter Faden durch die gesamte Spielzeit zieht, tauchen hier und da immer mal wieder interessante Abzweigungen auf, die das Album nochmal ein Stück weit aufwerten. Dazu zählt auch die komplett akustisch präsentierte Ballade "Eternity", die im Gegensatz zu den wuchtigen Nummern sehr minimalistisch wirkt und dennoch auf den Punkt genau funktioniert. Erneut kann ich nur verdeutlichen, dass Sänger Anton eine unfassbar geile Stimmgewalt zum Besten gibt. Allgemein wirkt das Gesamtgerüst von WINGS OF DESTINY sehr rund und bietet neben tollen Gesangspassagen auch eine rundum gelungene Instrumentierung. Zwar fühle ich mich durch "Kings Of Terror" sicherlich nicht an Costa Rica erinnert, doch dieser Faktor verschleiert natürlich nicht die Tatsache, dass "Kings Of Terror" ein wahnsinnig fettes und authentisches Werk geworden ist, das mit seiner Energie pure Ansteckungsgefahr auslöst. Ich habe lange kein Power/Prog Metal Album mehr in den Händen gehalten, das sich von Durchlauf zu Durchlauf so toll entwickelt hat und mir als Reviewer gleichzeitig aufgezeigt hat, was in diesem Genre noch allgemein so möglich ist. WINGS OF DESTINY landen zumindest bei mir mit ihrem Zweitling eine Punktlandung und dürfen zurecht als ein Kandidat auf das Album des Jahres betrachtet werden. Daher kann ich nicht anders, als hier tatsächlich die Höchstwertung zu ziehen... Hut ab! (STORMBRINGER 5 / 5)
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