1. Don't Drive Me Home Tonight
2. Citadel Of Pope
3. House Of Prayer
4. Heaven's Not Up There
5. Jack Of Diamonds
6. Wolf's Lair
7. I Won't Be Lonely Anymore
8. Stampede
9. Oscillate
10. Alexandria
11. The Vesper Bell
12. The Choosen Few
So, mal wieder etwas AOR auf die Festplatte importiert, melodischen Hardrock könnte man das auch nennen. Nach einigen Gedanken darüber, wer diesen dämlichen Genrebegriff wohl kreiert hat, nehme ich mir mal ein Ohr voll von den zwölf Tracks. Das Album ist zwar das Debüt der Band, die einzelnen Musiker haben als Solisten oder mit ihren früheren Bands bereits mehrere Alben herausgebracht. Auf dem Album wirkt als Gastmusiker Drummer Perra Johansson mit, den man von COLDSPELL kennt.
Was liefert die norwegisch-britische Combo mit dem neuen Album ab?
AOR. Gut, das war klar, aber ist da noch mehr? Nicht so wahnsinnig viel. Das Album hebt sich nicht so sehr von den Erzeugnissen ähnlicher Bands ab. Dass ein Gastmusiker den Sound einer Band nicht wesentlich beeinflusst ist klar – aber einige Scheiben COLDSPELL würden „Cold Silence“ gut anstehen.
Die einzelnen Musiker können spielen und singen, ohne Frage. Das Album ist sauber gemischt und produziert. Es gab schon Alben, da hätte ich gerne wenigstens das festgestellt.
SNOWFALL gehören da nicht dazu. Die Songs sind auch einigermassen vielfältig, auch wenn sie durchwegs etwas balladenhaft sind – deswegen auch Melodic Hardrock. Eine wirklich gute Ballade ist der Finisher „The Vesper Bell“. So stellt man sich eine Rockballade vor. Oder so wie die Nummer „Heaven’s Not Up There“.
Einigermassen rockig kommt hingegen der Song „Citadel Of Hope“ daher, auch wenn die Hookline irgendwie bekannt erscheint. Ich habe mich intensiv gefragt, was mich an dem Album stört. Wobei, stören ist der falsche Ausdruck. Es erstaunt mich eher, dass eine Band mit kontinentaleuropäischem Background dermassen amerikanisch-clean rüberkommt.
Da fehlt mir die britische Rocktradition mit ihren typischen, eher rauhen Stimmen ebenso wie die norwegischen Metaleinflüsse. Es dürfte etwas schmutziger sein! Wer aber gerne im offenen Ami-Schlitten den Highway unsicher macht, ab und an die Harley aus der Garage rollt und durch die Landschaft cruist – da mag das gut passen.
Es fehlt einfach der Superkracher, die Nummer, welche Ohrwurmpotenzial hat, welche dich erstaunt aufschauen lässt, wenn du das Teil am Radio hörst. Dazu fehlt aber das „Alleinstellungsmerkmal“.
Einige der Tracks versprechen zu Beginn den Aufbruch an Rockgestade – was sie dann aber nicht einlösen. Und ich nehme meine Aussage von weiter oben zurück. Diese Hoffnungsschimmer gründen auf eben jenem Gastmusiker, der an den Drums sitzt; Perra Johannson eröffnet einige Tracks mit Schlagzeuglines, die kurz aufhorchen lassen.
Beim Hören sticht aber eine Kleinigkeit heraus; das Gitarrensolo bei „Jack Of Diamonds“ ist hörenswert und streicht die Vorzüge Tore Meli’s heraus.
Schade, von den Musikern kommt gutes Potenzial, ab und zu glitzert etwas unter der Schneeschicht hervor. Ich hoffe jetzt darauf, dass SNOWFALL bei ihrem nächsten Album den Frühling oder die Sommersonne auspacken, einen draufgeben und so richtig losrocken. Können tun die das bestimmt. (STORMBRINGER 3,5 / 5)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen