1. Troja
2. Kompass Zur Sonne
3. Lügenpack
4. Gogiya
5. Salva Nos
6. Schenk Nochmal Ein
7. Saigon Und Bagdad
8. Narrenschiff
9. Wer Kann Segeln Ohne Wind
10. Reiht Euch Ein Ihr Lumpen
11. Biersegen
12. Wintermärchen
Falls das noch ein Thema sein sollte: Wer zauberhafte Schwingungen, wer die Atmosphäre von Mittelaltermärkten sucht, wird mit diesem Album wenig glücklich. Aus jeder anderen Perspektive ist „Kompass zur Sonne“ aber ein fabelhaftes Werk, dessen Klasse unglaublich scheinen lässt, dass die Band ganz ohne Konzept an die Sache rangegangen sein will (siehe Interview in dieser Ausgabe). „Kompass zur Sonne“ klingt wie eine große Party inmitten der Apokalypse. Wenn Das Letzte Einhorn als Eröffnung mit manischer Heiterkeit und mörderischem Drive Troja niederbrennt, bleibt einem das Lachen im Halse stecken, während sich 'Saigon und Bagdad' in die lange Tradition deutscher Antikriegslieder stellt („Steck euch Blumen in den Lauf...“), allerdings mit einem nach gewaltigen Pits schreienden Beat und einer brillanten Hookline. Nicht weniger intensiv ist 'Narrenschiff', das mit sanfter Melancholie (und einem ganz leicht nach 'Smooth Criminal' klingenden Groove) die Fahrt in den Abgrund zelebriert. Ob es in diesen aufgeregten Tagen wirklich einen Song wie 'Lügenpack' braucht (auch hier: siehe Interview), ist eine andere Frage, er passt jedenfalls zur Stimmung dieses Albums, das der vielen Wut mit der berührenden, ohne Kitsch nach Kneipentheke klingenden Ballade 'Schenk nochmal ein' oder dem 'Wintermärchen' zum Glück ebenso wirkungsvolle Kontrapunkte entgegenstellt. (ROCK HARD 8,5 / 10)
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