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Kingdom Come - Hands Of Time

Hands of Time - Kingdom Come: Amazon.de: Musik


Release Info: 1991 - Polydor - Full Length
Band Info: Deutschland - 1987 - Hard Rock
Bewertung: 7,5


Songs:

1. I've Been Trying
2. Should I
3. Yo'll Never Know
4. Both Of Us
5. Stay
6. Blood On The Land
7. Shot Down
8. You're Not The Only...I Know
9. Do I Belong
10. Can't Deny
11. Hands Of Time
12. Don't Need To Justify

Vokalakrobat Lenny Wolf liegt genauso richtig wie falsch, wenn er "Hand Of Time" als musikalisch völlig neues Kapitel für KINGDOM COME bezeichnet. Falsch, weil sich auf diesem dritten Album eine ganze Reihe Trademarks ausmachen lassen, die wir, je nach Standpunkt, bereits auf den ersten beiden Scheiben schätzen oder hassengelernt haben. Als konkretes Beispiel seien die mächtigen Luftschiff-Groover a la "Living Out Of Touch" oder "Get It On" genannt. Heuer heißt der Überflieger "Should l" und ist ein grandioses Muskelspiel, das von wuchtigen Drums lebt und auf dem Debut neben den genannten Tracks eine überzeugende Figur abgegeben hätte. Wie auch "Do I Belong": kraftvoller Midtempo-Anschlag, L-Word-Referenzen, "hit me by surprise" (das tut's nicht), "right between the eyes" (das tut's in jedem Fall). Der Bezug zur Vergangenheit ist nicht von der Hand zu weisen. Hingegen hat Lenny mit KINGDOM COMEs Dritter in der Tat den einen oder anderen Ausflug in musikalisches Neuland gewagt. "Both Of Us" ist definitiv mehr Wave und U2 als Bluesrock, und obgleich der Sänger die Beatles schon immer als seinen größten Einfluß zu verkaufen versuchte, macht erst die von Streichern unterlegte Akustiknummer "You'll Never Know" wirklich deutlich, daß Lennon/McCartney weit mehr Zacken im Profil des Lenny Wolf hinterlassen haben, als unsereins bisher glauben mochte. Ansonsten beeindruckt die Instrumentierung. Das Experiment, den Titelsong ohne eine einzige E-Gitarre (Bass ausgenommen) deftig zu verrocken, ist gelungen. Tullmäßige Folk-Elemente, Flöten, Bratschen und dergleichen mehr machen den exzellenten Opener "I've Been Trying" zu einem Auftakt nach Maß, die Keyboards von "Shot Down" kicken mehr als Eintracht-Yeboahs wunderbares 2:0 gegen Bayer Leverkusen. Einziger Schönheitsfehler dieser tollen Scheibe: Sie enthält zwei Songs zuviel. "Can't Deny" hätte man sich genausogut schenken können wie "Don't Need To Justify". Der erste klingt durch übermäßigen Technikeinsatz (Computerdrums) fast so klinisch wie Stone Furys "Let Them Talk"-Album, der zweite wie AC/DC-Ausschuß. Die Produktion hat Meister Wolf diesmal selbst übernommen. Und weil er bekanntlich ohne Band dasteht, auch noch alle Bässe, Rhythmusgitarren und sogar einige Leads. Hut ab. Der Mann ist ein Multitalent. Vor allem aber höre "Hand Of Time". Der beste Sänger Deutschlands: Kiske? Paaa..(ROCK HARD 9 / 10)

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