"Futuristic Theatrical Rock" nennen diese Australier ihre Musik, und übersetzt bedeutet dies auf ihr zweites Album bezogen, dass man sich vor großspurigen Gesten im halbwegs metallischen Rahmen nicht retten kann. Trashig ist zum Glück nur das Cover von "Invincible", der weil CROSSONs Songs Nägel mit (gleichwohl vermutlich auftoupierten) Köpfen machen.
Die Musiker haben ein super Gefühl für catchy Songs, die man nicht so schnell aus dem Ohr bekommt
"Invincible" quillt über vor Melodien und Harmonieverliebtheit, was aber nicht bedeutet, dass sich CROSSON plüschig anhören würden. Der einstweilige Alice-Cooper-Produzent hat beim Einspielen von "Invincible" hinterm Mischpult Hand angelegt, und in der Tat klingt das Album (Mastering: Kiss-Zuarbeiter Dave Donnelly) den Ambitionen der Musiker entsprechend sehr edel. Am Ende kommt es aber darauf an, ob die Ausführenden kräftig zupacken, und das ist zweifelsohne der Fall, Opulenz hin oder her.
Schon der freche Einstieg 'Rock Warriors' bestätigt dies, und das Energieniveau sinkt im weiteren Verlauf selten, wenn man vom Schmalztopf 'Unconditional Love' absieht, in dem auch Gastsängerin Jessica Wolff rühren darf. Die Stücke nehmen einander kaum etwas, auch wenn ihre Wendungen mehr oder weniger leicht vorhersehbar sind, doch am repräsentativsten ist wohl nicht umsonst das Titelstück sowie im hinteren Drittel das übermütige 'Rebel Train'.
Die 80er-orientierte, oft virtuose Gitarrenarbeit lässt durchblicken, dass hier seriöse Mucker am Werk sind, wohingegen die lyrischen Ergüsse der Herren eher zum Fremdschämen anregen, aber nun gut: Hier geht es um Entertainment, und dem Anspruch, feinste Unterhaltung zu bieten, werden CROSSON uneingeschränkt gerecht.
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