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Draconian - Under A Godless Veil



Release Info: 2020 - Napalm - Full Length
Band Info: Schweden - 1994 - Gothic Metal
Bewertung: 8          


Songs:

1. Sorrow Of Sophia
2. The Sacrificial Flame
3. Lustrous Heart
4. Sleepwalkers
5. Moon Over Sabaoth
6. Burial Fields
7. The Sethian
8. Claw Marks On The Throne
9. Night Visitor
10. Ascend Into Darkness

Fast fünf Jahre hat es gedauert, ehe DRACONIAN mit „Under A Godless Veil“ den Nachfolger von „Sovran“ veröffentlichen. Gemach, gemach, Doom braucht seine Zeit, Gothic Death Doom sowieso. Halten die Schweden weiterhin stoisch an ihrem seit Anbeginn zelebrierten Stil fest, dessen Anfang „Where Lovers Mourn“ 2003 markierte, oder wagen sie mal den Blick über den Tellerrand? Um es gleich vorweg zu nehmen – DRACONIAN sind ihrer grundsätzlichen stilistischen Ausrichtung des melancholisch tristen Gothic Death Doom Metals treu geblieben, wie er in den Neunzigern entstanden ist, entwickeln ihren Sound aber durchaus in kleinen Dosen weiter. Damit folgen sie weiter ihrem Weg, der beständig ohne große Stilbrüche auskam. Natürlich zelebrieren die Schweden das Klischee – diese typischen Gesangsduette zwischen Growler Anders Jacobsson und Heike Langhans, die prägnanten harten Doom-Riffs in Moll, die traurigen Gitarrenleads, dezent eingesetzte Streicher, um dem Ganzen noch mehr Tiefe und Atmosphäre zu verleihen. Der beständige Wechsel aus aggressiven Momenten, großen Hooklines und bis ins Kleinste reduzierter Gothic. Dieser Grundlinie blieben DRACONIAN stets treu, bauten sie aber im Laufe der Jahre beständig aus, und sie vermögen es immer noch auf gekonnte Weise, trauriges Moll in wunderbar fließende, theatralische Kompositionen zu führen. Kurze Uptempo-Ausbrüche sorgen für Kontrast zwischen zähen SloMo-Lavaströmen, ebenso wie die stimmliche Kraft und klagende Eindringlichkeit von Anders im Wechsel mit der zarten, warmen und ausdrucksstarken Stimme von Heike, die nunmehr noch stärker in die Klanglandschaften von DRACONIAN integriert ist. Pathos klar, Kitsch auch, aber wirklich gut, elegant und stilvoll umgesetzt.
Der perfekt platzierte Opener „Sorrow Of Sophia“ zieht den Hörer sogleich in die trostlose Leere dieser beklemmenden, stets emotional spannungsgeladenen Klangwelten, in welchen aber auch immer etwas Schönheit und Klasse mitschwebt. Merklich nordische Melodiebögen sorgen für unheilvolle Stimmung und tiefgehende Traurigkeit, insbesondere das zerbrechliche „Sleepwalkers“ setzt hier Akzente. Es ist eine fesselnde Mischung, die DRACONIAN da zelebrieren. Die Stücke sind allesamt stimmig arrangiert, wenngleich natürlich beständig innerhalb des eigenen Klangkosmos bleibend, dabei aber dennoch etwas vielschichtiger als in der eigenen Vergangenheit, wozu auch einige wenige eingestreute Ambient-Elemente beitragen. Leider ist die Produktion etwas zu steril geraten, ein druckvollerer, erdigerer Sound der nicht ganz so glatt ist, wäre besser. (METAL.DE 8 / 10)


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