Komponist, Produzent und Gitarrenhexer Cristiano Filippini lässt keine Missverständnisse zu, was FLAMES OF HEAVEN betrifft. Der 39-jährige Gitarrist (eigentlich studierter Jurist) veröffentlichte bereits drei rein instrumentale Alben, auf denen er noch freizügiger mit klassischer respektive Opernmusik experimentierte als bei diesem Projekt, in dessen Rahmen man - zum Glück? - keine grellen Sopranstimmen oder schwülstigen Heldentenöre zu hören bekommt.
Seine Mitstreiter bei diesem Unterfangen sind Sänger Marco Pastorino (Temperance), Gitarrist Michele Vioni (Vivaldi Metal Project), Drummer Paolo Caridi (u.a. Hollow Haze), und Bassist Giorgio Terenziani (Arthemis) - zumindest in der zweiten Liga des italienischen Metal bekannte Namen also … und zweitrangig wirkt letzten Endes auch die Musik dieser Gruppe, die zudem von einem Keyboard-Duo verstärkt wird.
Dafür nichtsdestoweniger Schlager-verdächtige Melodien der penetrant eingängigen, allerdings auch zigmal in ähnlicher oder sogar identischer Form gehörten Sorte, sowie generell mit Synthesizer-Fanfaren und zahlreichen Solos gespickte Kompositionen.
"The Force Within" wurde handwerklich und klanglich wie zu erwarten mehr als solide in Szene gesetzt, doch von der Unzahl an Setzkasten-Tonfolgen und -Texten ('Lightning In The Night' ist echt arg abgedroschen) abgesehen fehlt es dem Longplayer an Tempo oder überhaupt spürbarem Biss, insbesondere was die klebrigen Power-Balladen 'Always With You' und 'Finding Yourself' angeht.
Mit seinem "glory"- und "eternity"-Phrasengedresche verbreiten Filippini und seine Schergen einen angesichts der Weltlage Ende 2020 nachgerade "betriebsblinden" Positivismus, der zwar auch sympathisch trotzig erscheinen kann, doch ansonsten (falls überhaupt in dieser Hinsicht) kann im Zusammenhang mit FLAMES OF HEAVEN von Antagonismus keinerlei Rede sein.
FAZIT: Langweiliger, nett gemachter "Epic Symphonic Power Metal" von der Stange, konsequent happy und seicht - die CD enthält übrigens wie fürs Label üblich einen exklusiven Bonustrack, bei dem es sich aber lediglich um eine Klavierfassung einer Album-Nummer handelt. (MUSIKREVIEWS 7 / 15)
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