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Bonamassa, Joe - Different Shades Of Blue



Release Info: 2014 - Provogue - Full Length
Band Info: USA - 1998 - Rock
Bewertung: 7


Songs:

1. Hey Baby (New Rising Sun)
2. Oh Beautiful
3. Love Ain't A Love Song
4. Living On The Moon
5. Heartache Follows Wherever I Go
6. Never Give All Your Heart
7. I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues
8. Different Shades Of Blue
9. Get Back My Tomorrow
10. Trouble Town
11. So, What Would I Do

Na ja, ok - weg war er ja nu' wirklich nicht, aber nach den grandiosen Veröffentlichungen der vier Tour de Force Konzerte in London im letzten Jahr gibt sich JoBo jetzt die Ehre aus dem Studio - und wie!! Was spätestens beim zweiten Hören auffällt ist der nahezu zwingende Aufbau der CD; nur so gesehen macht übrigens die kurze Ouverture mit einem reichlich obskuren Jimi Hendrix Stück Sinn. Danach geht's gleich in die Vollen mit Oh Beautiful! und das ist in der Tat sehr schön: das Riff hätte jedem LedZep Album zur Ehre gereicht und das erste Solo der Platte hat es in sich, übrigens nicht auf seiner geliebten '59er Paula gespielt, sondern per Fender abgefeuert. Beim funky brodelnden Love Ain't A Love Song fallen zum ersten Mal die auf der Platte oft eingesetzten Bläser auf. Hier allerdings recht präsent, während sie ansonsten mitunter doch etwas in den Hintergrund gemischt worden sind. Danach mit Living On The Moon der erste Bluesshuffle und wieder setzen die Bläser zusammen mit der Hammondorgel die Kontrapunkte zur Gitarre, die während der Verse leicht federt und dann zu einem grandiosen Solo ausholt. Einen kleinen Gang zurück schaltet Heartache. Wie schon bei den beiden Stücken zuvor fällt auch hier auf, dass auf Breitwandgitarrensound verzichtet wird, sondern nur eine Gitarre rifft und soliert - großartig!!! Weiter geht's - es kommen die Höhepunkte. Never Give All Your Heart hat was von Bad Co/ Free, spätestens wenn das Klavier nach den mächtigen Eröffnungsakkorden einsetzt. Ein großes, wenn auch sparsames Riff, ein Hammersolo und diese Stimme!!! Wer wie ich Paul Rodgers für einen der ganz Großen hält, muss - nein, darf hier auch mal den Sänger Bonamassa loben. Seine starke Stimme geht in der Bewertung zu oft zu Lasten der zugegebenermaßen umwerfenden Gitarrenarbeit unter. Es folgt ein weiterer Shuffle, nur echt mit DooWop harmony vocals und einem messerscharfen Klavier - das strahlt Spaß an der Musik aus und macht auch dem Hörer Spaß und ist auch vom Text her irgendwie mit viel Humor versetzt!! Das folgende Titelstück ist das wahrscheinlich bonamassigste Stück auf der CD, aber wenn die Gitarre kommt und weint und fleht und Joe singt, dann ist es völlig egal, dass hier ein großer Wiedererkennungswert existiert - ach, vielleicht ist das sogar gut so. Get Back My Tomorrow wird live entweder garnicht gespielt oder zu einem Publikumsliebling, leicht poppig könnte es auf der Bühne etwas an Härte gewinnen und unwiderstehlich werden. Noch ein Sofortfavorit ist Trouble Town, irgendwo zwischen New Orleans und Little Feat angesiedelt. Schöner Schlagzeugrumpelanfang, schickes Dr. Johnklavier, gut gesetzte Horns und immer die Gitarre und immer diese Stimme - prachtvoll. Bis auf das erste Stück tritt JoBo bei allen Songs als Co-Autor auf. Nur die Abschlussballade So, What Would I Do weist ihn als alleinigen Verfasser aus. Ruhig, mit Streichern garniert, bringt der Song alles zum Ende und den Hörer dazu, sich schon auf den nächsten Durchlauf zu freuen. Bonamassa erfindet weder sich noch den Bluesrock neu, aber es ist schon erstaunlich, dass er sein hohes Niveau hält und seine Klasse als Gitarrist und - wie gesagt - als Sänger eindrucksvoll bestätigt. Die vertraute Begleitung, insbesondere an Bass und Drums durch Carmine Rojas und Anton Fig sowie die souveräne Produktion vom gewohnten Kevin Shirley helfen kräftig mit, dem Werk die verdienten fünf Sterne zu sichern. (AMAZON)



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