1. My Halo
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die ersten beiden Ad Infinitum Alben die besseren Symphonic Metal Songs hatte, als die Nightwish Alben mit Floor. Bereits auf dem letzten Output «Downfall» wurde man allerdings vielschichtiger und machte einen Schritt weg vom orchestralen Sound. Mit dem vierten Album setzt man diesen Weg unbeirrt fort und macht damit einen ähnlichen Weg wie Within Temptation, welche auf dem letzten Album ebenfalls moderner unterwegs waren.
Orchestrale Parts sind denn auf «Abyss» selten geworden, stattdessen sind Einflüsse von Metalcore, Pop und Progressive präsenter denn je. Schon der Opener «My Halo» hört sich, als würde Ad Infinitum die Charts anvisieren. Noch irritierender ist «Surrender», welcher mich zuerst mehr an die langweiligen Radio Energy Charts Songs in Dauerschleife erinnert, bevor progressive Riffs und ein paar Growls von Melissa doch noch etwas Härte reinbringen. Die Vorabsingle «Outer Space» war doch eigentlich schon eine Vorwarnung. Metalcore Riffs treffen auf Club Sounds und die (wie immer starke) Stimme von Melissa, puh das ist harter Tobak für meine Ohren. Als Hoffnungsschimmer entpuppt sich dann die ruhige Halbballade «Anthem For The Broken», welche noch am ehesten an die symphonische Vergangenheit erinnert.
Wie zum Teufel soll ich dieses Werk bloss benoten? Klar, Ad Infinitum erhaschen
sich damit sicher eine neue Käuferschicht und haben ein melodiöses, modernes
und top produziertes Werk am Start. Die vielen Club-Sounds und Hardcore Riffs
allerdings, bereiten mir Bauchschmerzen und ich muss es klar sagen: Nach dem
langweiligen neusten Nightwish Erguss ist auch «Abyss» in meinen Augen eine
Enttäuschung. Ich gebe mal eine neutrale Sechs, wobei man je nach Sichtweise
gerne drei Punkte rauf oder runter gehen kann.
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