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Helloween - Live At Budokan



Release Info: 2024 - Reigning Phoenix - Live
Band Info: Deutschland - 1983 - Power Metal
Bewertung: 9,5        


Songs:

1. Orbit
2. Skyfall
3. Eagle Fly Free
4. Mass Pollution
5. Future World
6. Power
7. Save Us
8. Kai's Medley
9. Forever And One (Neverland)

Auch wenn Helloween mit den letzten Studiowerken («7 Sinners», «My God-Given Right») wieder bärenstark am Start waren, brach die Reunion, zusammen mit Michael Kiske und Kai Hansen, sämtliche Dämme, und die Hamburger waren wieder in aller Munde. Die "Pumpkins United Tour" schlug so ziemlich jeden Rekord, und mit dem Studio-Werk «Helloween» waren die Jungs in allen Hitparaden vertreten. Andi Deris (Gesang), Michael Weikath (Gitarre), Sascha Gerstner (Gitarre), Markus Grosskopf (Bass), Dani Loeble (Drums), Kai und Michael bieten auf dem Live-Album «Live At Budokan», in einem der legendärsten Konzert-Säle der Welt, einen musikalischen Orgasmus, der schon mit «Skyfall» (gesungen von Andi, Michael und Kai) seinen wundervollen Einstieg hat. Mit den folgenden zwei Stunden präsentieren sich die Herren von ihrer besten Seite, können aber logischerweise nicht jeden Hit spielen und lassen dennoch nichts anbrennen. Das Publikum trägt dabei zum magischen Moment mit und lässt die Band auf Händen schweben, was man dank der sehr guten Live-Aufnahme auch lautstark mitbekommt. Die Fan-Chorgesänge bei «Eagle Fly Free» sind atemberaubend, wie auch diejenigen bei «Power» und «Keeper Of The Seven Keys». Kais grosser Moment hat er bei seinem Medley, während Andi und Michael ihren Gänsehaut-Moment bei «Forever And One» geniessen. Die Saiten-Fraktion kann sich, zusammen mit der Rhythmus-Sektion, bei «Keeper Of The Seven Keys» austoben und lässt das Budokan Kopf stehen. Hier wird Metal in all seinen Facetten in Reinkultur und mit wirklicher Hingabe zelebriert. Hier vermischen sich Blut, Schweiss und Tränen zu einer undurchdringbaren Einheit, und lassen die Fans wie die Band zu einer Union werden, welche sich gegenseitig Dankbarkeit, Passion und Bewunderung schenken. Ich bin gespannt, wie das alles in Bild und Ton festgehalten worden ist (neben der CD wird das Ganze auch auf Vinyl plus Blu-ray und DVD veröffentlicht) und freue mich schon jetzt auf einen wunderschönen Konzert-Abend zu Hause vor dem Bildschirm, bei dem mich die Faszination für diese Truppe und die Leidenschaft für die Musik übermannen werden. Diese Platte zu machen, dürfte eine ziemlich undankbare Aufgabe gewesen sein - nicht weil „Helloween“, also der erste Full-length-Output der Hamburger Kürbisköpfe nach der Reunion mit Michael Kiske (v.) und Kai Hansen (g./v.) im Jahr 2016, am Ende eine schlechte Scheibe geworden ist, ganz im Gegenteil sogar - sondern schlicht und einfach, weil das hier DAS Album ist, auf das jeder Teutonen-Metal-Fan seit dem großen Split Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger gewartet hat. Will meinen: Es wird mit ziemlicher Sicherheit eine nicht zu verachtende Anzahl von Menschen geben, die nicht mit dem einverstanden sind, was die Musiker abliefern. Ist in Ordnung, liegt in der Natur der Sache, und recht machen kann man es in heutigen Zeiten sowieso nicht mehr jedem. Das nur vorweg, und jetzt ans Eingemachte: HELLOWEEN haben sich gewaltig ins Zeug gelegt. Die Band macht nicht den Fehler, mit ihrem selbstbetitelten Album (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen EP von 1985) die Entwicklungen der letzten 25 Jahre zu verleugnen und auf Teufel komm raus ein drittes „Keeper Of The Seven Keys“ (bzw. ein viertes, einen dritten Teil gab´s mit „The Legacy“ bekanntlich schon...) abliefern zu wollen. Stattdessen arbeiten sich die Herrschaften quer durch die Phasen der eigenen Geschichte, „Chameleon“- und „Pink Bubbles Go Ape“-Tage mal außen vor gelassen. Es gibt Weikath-Songs, Deris-Songs, Gerstner-Songs und jeweils einen Song von Grosskopf und Hansen - wobei Letzterer, der old-schooligste Track des Drehers, mit einer Spielzeit von knapp 15 Minuten beinahe ein Viertel der Platte ausmacht, es muss sich also niemand über einen zu geringen Beitrag empören. Alle Stücke eint, dass man ihre jeweiligen Haupt-Autoren deutlich raushört - und trotzdem wirkt „Helloween“ aufgrund der im Studio stattgefundenen Teamarbeit (mehr dazu in der Titelstory dieser Ausgabe) nicht wie ein Stückwerk, sondern wie ein Album aus einem Guss. Hier kommt tatsächlich jeder auf seine Kosten, der der Band in der Vergangenheit mal etwas abgewinnen konnte. Und das ist nach solch einer langen Karriere wahrlich ein Kunststück, das man erst mal vollbringen muss.(METAL FACTORY)



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