Bewertung: 8,5
BRAINSTORM sind seit der Jahrtausendwende eine verlässliche Bank im deutschen Power Metal. Die Gruppe um Frontmann Andy B. Franck kann auf ein reichhaltiges Portfolio an gut- bis hochklassiger Alben blicken und möchte mit „Plague Of Rats“ ein weiteres hinzufügen. Auf der vierzehnten Langrille geht es erneut um die Faszination für die indische Kultur – ein Thema, das schon auf „Soul Temptation“ vor über 20 Jahren Anklang fand. Abgesehen von der thematischen Rückbesinnung und dem Labelwechsel von AFM Records zu Reigning Phoenix Music hat sich bei der süddeutschen Power-Metal-Institution kaum etwas geändert. „Plague Of Rats“ benötigt etwas, um zu zünden, die ersten beiden Songs nach dem thematisch stimmigen Intro sind klassische Midtempo-Nummern ohne großen Oha-Moment. „False Memories“ zieht das Tempo an; der Refrain bleibt schnell im Kopf. Mit „The Shepherd Girl (Gitagovinda)“ geht es gleich weiter und neben einer weiteren Mitsinghymne bekommen wir ein starkes Gitarrensolo zu hören. Torsten Ihlenfelds und Milan Loncarics Gitarrenspiel glänzt mit starken Leads und schnellen Soli. Auf „Your Soul That Lingers In Me“ liefert sich Franck ein Gesangsduell mit Elina Siirala von LEAVES‘ EYES. Die Stimmen harmonieren gut. Das düstere Gegenstück bekommen wir in „From Hell“, zu dem Siiralas Kollege Alex Krull Growls beisteuert. Das erhöht die Härte des Tracks deutlich. Große Hymnen können Brainstorm, das haben sie oft genug bewiesen. Auch „The Dark Of Night“ überzeugt mit Theatralik und eingängigem Chorus. Im Verhältnis zum Vorgänger „Wall Of Skulls“ fehlt aber der richtig große Banger, trotz viel gutem Stoff. Bei einer derart beständigen Band sind Kritikpunkte und Qualitätsschwankungen selten. Auf Album 14 bleiben BRAINSTORM ihrem Sound treu – Fans können bedenkenlos zugreifen. „Plague Of Rats“ vereint alle Trademarks, die BRAINSTORMs Publikum zu schätzen weiß, auch wenn es im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger knapp den Kürzeren zieht. (METAL.DE 7 / 10)
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