1. Among The Shadows
Neue musikalische Projekte von Iron Maiden-Alumni haben es stets schwer. Unweigerlich wird alles, was auf den Markt kommt, haargenau mit dem Maiden-Monumentalwerk verglichen. Und, mal ehrlich – welche Band kommt da schon gut weg? Umso mehr muss man es Doug Sampson, der in der Frühphase der Eisernen Jungfrauen dabei war und unter anderem auf den legendären SOUNDHOUSE TAPES zu hören ist, anrechnen, was er mit Airforce abzieht. Und das auch noch nach jahrzehntelanger Bühnen- und Studioabstinenz. Das dritte Album seiner Band ist weit mehr als eine Kuriosität aus dem Maiden-Fahrwasser – wer eine billige Kopie von Gallop-Bassläufen und Dickinson-Sirene erwartet, wird überrascht sein. Stattdessen liefern die Londoner weitaus langsameren und simpleren, aber definitiv klar durchdachten Metal ab. ‘Among The Shadows’ zeigt gleich zu Beginn, was Sache ist: stampfende Rhythmen, die sich Zeit lassen, sich zu entfalten, und den Song mit Bedacht ins Gehör massieren. Das Tempo bleibt auch bei ‘Life Turns To Dust’ und ‘The Fury’ gleich. Die abgehackten Riffs passen perfekt zur Struktur der Songs und integrieren sich gut in die wenig dick auftragenden Solo-Passagen. In der Mitte gibt es mit ‘Cursed Moon’, das arg auf Studioeffekte setzt, zwar einen Stinker, aber auch zum Ende hinaus lässt die Qualität der Platte nicht nach. Mit einem Cover von ‘Strange World’ wird sogar die Maiden-Verbindung gewürdigt. Das hätten Airforce gar nicht nötig gehabt – Spaß macht es trotzdem. (METAL HAMMER 5 / 7)
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