Bei
meinem letzten Konzertbericht von Leaves’ Eyes habe ich die Zusammensetzung der
Bands kritisch hinterfragt. Das war heute definitiv nicht der Fall, die Wahl
der Supportbands war klug und wurde mit einer ausverkauften Met Bar und einer
ausgezeichneten Stimmung belohnt. Faire Merchandise Preise, eine grandiose
Spielfreude aller Bands und ein toller Sound rundeten den Abend ab. Nach dem
Konzert konnten die Fans noch Autogramme hamstern, ein Selfie oder ein
Schwätzchen mit den Bands halten. Die MetBar ist normalerweise eher bekannt für
organisierte Konzerte am Wochenende, hat aber bewiesen dass sie auch eine
perfekte Location für einen Tour Halt unter der Woche ist.
Autumn
Bride
Die Österreicher mit Frontfrau Suzy ‘Alison’ Q lässt sich
nicht einfach in die Symphonic Ecke
stellen. Sie mischen auch Melodic, Gothic und Power Metal in ihr Süppchen und
das kam an diesem Abend beim Publikum sehr gut an. Egal ob der starke
Eröffnungssong «Underworld» oder die Mit-Sing Hymne «Northwind», die Truppe
überzeugte dermassen, dass das Ende viel zu schnell kam. Suzy bedankte sich
mehrmals mit einem Grinsen im Gesicht und lobte die Met Bar nicht nur für die
tolle Stimmung, sondern auch für das leckerste Essen der ganzen Tour. Autumn
Bride haben bisher zwei Alben veröffentlicht, wobei der neuste Silberling
«Bedtime Stories» von 2024 mit vier Songs selbstverständlich mehr im Fokus
stand. Nach einer halben Stunde war leider schon Schicht im Schacht, diese
kurze Zeit haben Autumn Bride nahezu perfekt genutzt um Werbung in eigener
Sache zu machen. Sie dürften an diesem Abend etliche neue Fans dazu gewonnen
haben. Das einzig Negative betrifft nicht die Band sondern ein paar wenige
Besucher, welche nicht nur mich mit ihrer ewigen Handy Filmerei nervten. Gerade
in einem Club mit einer tiefen Bühne sind die Handy Bildschirme in der Luft ein
Ärgernis. Ein Foto, ein kurzes Video ist ja in Ordnung, aber das ganze Konzert?
Geniesst doch die Bands, anstatt mit euren Handys die restlichen Anwesenden und
die Bands zu nerven. Sorry, das musste mal raus.
Setlist: «Underworld» - «Foreign Flames» - «Fear &
Devotion» - «Bedtime Stories» - «Northwind» - «Guardian Angels»
Dragony
Deutlich mehr Erfahrungen als Autumn Bride brachten
dessen Landsmänner Dragony mit. In der ersten Hälfte der Tour waren es
Rigorious welche dabei waren, nun also Dragony. Seit 15 Jahren ist die Band ein
gern gesehener Gast, weil sie einfach mit toller Spiellaune glänzen. Klar, wer
nicht auf keyboardlastigen Power Metal im Stil von Freedom Call, Serenity oder
Sabaton steht, dürfte auch mit Dragony nicht warm werden. Aber heute stimmte
das Package ja, weshalb Dragony leichtes Spiel hatten. Sangesbarde Siegfried
Samer zeigte sich bestens in Laune und meisterte auch die schwierig zu
singenden Songs des neuen Albums mit Leichtigkeit oder zumindest nach dem er
genug Luft geholt hatte: «Ich muss jetzt eine Weile mit euch quatschen und mich
bei allen Leuten bedanken». Erwartungsgemäss wurde das letztjährige Album «Hic
Svnt Dracones» ausgiebig vorgestellt, aber auch alte Hits wie «Lords Of The
Hunt» oder «If It Bleeds, We Can Kill It» (über Arnie Schwarzenegger) fanden
Platz. Man merkt Dragony die Routine im Live Sektor an. Da passte jeder Ton und
so verging die Zeit wie im Flug und Dragony mussten die Bühne für den Headliner
räumen.
Setlist: «Twilight Of The Gods» - «Gods Of War» - «Lords
Of The Hunt» - «If It Bleeds, We Can Kill It» - «Dragon Of The Sea» - «Perfect
Storm» - «The Einherjar (When Dream May Com)» - «Beyond The Rainbow Bridge»
Serious
Black
Den kurzfristigen Auftritt am diesjährigen Ice Rock
Festival habe ich leider verpasst, deshalb war ich froh, dass dieses Package
einen Halt in der Schweiz machte. Zumal ich Serious Black zuletzt gesehen habe,
als noch Urban Breed (Ex-Bloodbound, Ex-Tad Morose) das Mikro schwang. Nun ist
es der Serbe Nikola Mijic, weshalb die Ansagen meist auf Englisch erfolgten.
Mit Ausnahme als Bassist Mario Lochert das Mikrofon schnappte und in breitesten
bayrisch meinte, dieses dauernde Englisch sei ja auch nervig und so für einige
Lacher sorgte. Die internationale Band hat ja schon einige Drummer beschäftigt,
so standen schon Thomen Stauch (Ex-Blind Guardian), Alex Holzwarth
(Ex-Rhapsody, Ex-Sieges Even) oder Ramy Ali (Freedom Call) im Dienst. Diesen
Part übernahm letztes Jahr Chrisitan Schichtl, für einmal ein recht
unbeschriebenes Blatt, welcher aber mit seinem Spiel gut dazu passt. Ansonsten
bekam die Met-Bar genau das was sie suchte. Melodiösen Power Metal mit
ohrenschmeichelnden Vocals und starken Riffs und Solos. In der Mitte des Sets
gab es mit «Rockin’ In The Free World» und
«The Story» auch zwei Cover von Neil Young und Brandi Carlile. Während ersteres
ein sicherer Wert (weil gefühlt schon hunderte Mal gecovert) war, gefiel mir
«The Story» um einiges mehr, zumal es von Nikola brillant gesungen wurde. Die
Bandhymne «Serious Black Magic» war wohl das Highlight mit lautstarker
Unterstützung der Fans, welche sich als stimmgewaltig entpuppten. Serious Black
rockten die Met Bar, anders lässt es sich eigentlich nicht beschreiben. Toller
Headliner, geiles Package in einer coolen, ausverkauften Location. Metalherz
was willst du mehr?
Setlist: «Akhenaton» - «Trail Of Murder» - «I Seek No Other Life» - «Mr. Nightmist» - «Metalized» - «Rockin’ In The Free World» - «The Story» - «Senso Della Vita» - «Open Your Eyes» - «Serious Black Magic» - «United» - «Tonight I’m Ready To Fight» - «Out Of The Ashes» - «Take Your Life» - «High
Autumn Bride
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