1. Hyperion Omniriff
Begeht nicht den Fehler, diese Bande betrunkener Piraten zu unterschätzen! Christopher Bowes und seiner Mannschaft gelingt es seit mehr als 15 Jahren, ihren vermeintlichen Schwachsinn auf immer neue Ebenen zu hieven – ihre Gummiente füllt längst Headliner-Bühnen. Mit THE THUNDERFIST CHRONICLES nimmt die wilde Fahrt neuen Schwung auf. Zwar meiden die dichten Schotten unbekannte Gewässer, doch gibt die stilistische Schatzkiste ausreichend her, um zu überraschen, zu verstören und zu unterhalten. Mit an Bord sind süffige Metal-Party-Hymnen (‘Hyperion Omniriff’), tiefgestimmte Synthie-Rocker (‘Killed To Death By Piracy’), nervöse Piratenalbträume (‘Goblins Ahoy!’) und einzigartige Folk-Electrocore-Hybriden (‘Banana’) – unverkennbar Alestorm, auch dank der eingestreuten Schimpfwörter. Apropos: Das Power Metal-Epos ‘Frozen Piss 2’ lässt Rhapsody Of Fire vor Neid erblassen, und ‘Mega-Supreme Treasure Of The Eternal Thunderfist’ sprengt Grenzen – mit 17 Minuten in Sachen Laufzeit, und konzeptionell zu den kosmischen Halbbrüdern Gloryhammer. Hier trifft Folk- auf Epic Power- auf Symphonic Black- auf Progressive Metal. Der Song ist so reich und gut, dass es fast schade ist, ihn in ein derart quatschiges Umfeld einzubetten. Aber genau hierin liegt der große Spaß: Alestorm haben in den besten Momenten etwas von (Musik-)Genies, die sich auf das Niveau ihres Umfelds heruntersaufen müssen. Als Hörer muss man sich manchmal bemühen, mitzuhalten – und den nötigen Humor mitbringen. (METAL HAMMER 5 / 7)
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