Release Info: 1986 - Century Media - Full Length
1. Intro
2. The Heretic
3. Tribulation
4. March Or Die
5. Phantasm
6. No Will To Live
7. Beyond The Gates
8. The Beasts Of The Apocalypse
9. Seance
10. Restless Dead
11. Dog Fight
Trotzdem ist „Beyond the Gates“ hörenswert und wahrscheinlich auch zu besitzen, wenn man eine Vorliebe für okkulten oder horrorbefeuerten Death/Thrash hat. Es ist keine Überraschung, dass Possessed als einer der Vorreiter des Death Metal gelten. Ihr Debüt enthielt nicht nur einen Song mit diesem Titel, sondern Jeffs Gesang war auch makaber und eine große Inspiration für Florida-Größen wie Chuck Schuldiner von Death. Die Gitarren hier sind allerdings ziemlich geradliniger Thrash/Speed Metal, mit einem Hauch von Slayer-artigem Aufbau, ähnlich wie bei „Hell Awaits“ oder „Reign in Blood“, und der rötlichen, matschigen Klangfarbe, die die weniger bekannte Band Indestroy aus Maryland im folgenden Jahr für ihr S/T-Debüt übernahm. Larry Lalonde ist bei weitem nicht so vielseitig wie bei den Bands Blind Illusion und Primus, aber er und Mike Torrao liefern eine gehörige Ladung schmutziger Speedlicks und schneidender Lead-Sequenzen, die zwar für sich genommen nicht einprägsam sind, aber ein natürliches Gegengewicht zum hämmernden Hintergrund bilden.
Der Gesang ist nicht ganz so grausig wie bei Seven Churches und die Gitarren nie so kriegerisch und blutig wie bei „Burning in Hell“ oder „Satan’s Curse“, aber es ist nichtsdestotrotz ein stimmiges Album, das in seinem Thema schwelgt. Das Intro ist wunderschön, fast wie das Thema eines Horror-B-Movies aus den 80ern, bevor es dem brutalen „The Heretic“ weicht, aber „Tribulation“ ist mit seinen schnelleren Gitarren der erste wirklich bemerkenswerte Track, der eine ähnliche Dynamik hatte wie das, was Metallica zu dieser Zeit machten. Dies gilt umso mehr für „March to Die“, das direkt in das großartige, mittelschnelle „Phantasm“ mit seinen soliden Versen und mystischen, ägyptischen Breakdowns übergeht. Weitere Killer sind das stachelige „No Will to Live“, die sich windenden Leads von „The Beasts of the Apocalypse“ und die abgehackte, schlammwerfende Brigade von „Restless Dead“.
Es gibt ein paar Tracks, die weniger interessant wirken, wie das schlampige „Beyond the Gates“ selbst oder die schleppende Fußnote „Dog Fight“, aber insgesamt ist das ein sehr zufriedenstellendes Erlebnis mit viel Hall in Gesang und Gitarre, der es direkt in die Mitte der 80er Jahre versetzt. Ich persönlich bin ein großer Fan dieses Sounds, kann aber verstehen, dass manche davon abgeschreckt werden, dass es weniger von der dreisten und abstoßenden Feindseligkeit seines Vorgängers zeigt. Die Texte sind allesamt recht simple Abhandlungen über die typischen Themen, die auch von Slayer, Dark Angel, Venom und so weiter behandelt wurden, aber sie erfüllen ihren Zweck, und es gab nicht viele Bands, die in dieser Zeit mehr machten. Letztendlich verdient „Beyond the Gates“ nicht die Goldmedaille für „Possessed“ und würde in jedem Vergleich mit „Bonded by Blood“, „Ride the Lightning“, „Darkness Descends“ und so weiter leicht unterlegen sein, aber es ist ein durchaus zuverlässiger Ritt in die Hölle.(METAL ARCHIVES)
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