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Zero Option - Gates Of Utopia



Release Info: 1991 - Fringe Product - Full Length
Band Info: Kanada - 1989 - Heavy Metal
Bewertung: 7,5      


Songs:

1. State Of Panic
2. Face To Face
3. Rise And Fall
4. Lords Of The New Church
5. Resurrected Youth
6. Strip Squeeze
7. Think Tank
8. Nation Paralyzed
9. The Other Side Of Suicide
10. Right Off The Face
11. For The Last Time
12. Yak Farmer's National Anthem

Diese bis dahin eher unbekannte Formation war ein überraschender früher Vertreter des modernen Power/Post-Thrash der 90er Jahre und entfesselte einen geradezu seismischen, wuchtigen Sound, der in den folgenden Jahren eine deutlich größere Fangemeinde gewinnen sollte. Zeitweise ähnelte ihre Veröffentlichung der des „Black Album“, und hätten die Jungs damals mehr Aufmerksamkeit erlangt, wären sie im Gegensatz zu den meisten ihrer Kollegen wohl in Ruhm und Reichtum gebadet. Oder besser gesagt: „sie“?

Das hier besprochene Album ist ein monolithisches, schweres Werk, dessen Paradebeispiel „State of Panic“ ist – ein gnadenloser Midtempo-Kracher, der den Ton für den Rest des Albums vorgibt. Ein großer Pluspunkt sind die exzellenten, klaren Vocals, die lyrischere, halbballadenhafte Stücke wie „Rise & Fall“ und „Lords of the New Church“ auf eine seltsam introspektive, minimalistische Weise zu echten Highlights machen. Das Problem ist, dass der freundliche Grundton fast durchgehend beibehalten wird und die balladenhaften/halbballadenhaften Motive immer wiederkehren. Sie prägen nahezu jeden Song, darunter den epischen Doom-Song „Strip Squeeze“ und den beschwingten Quasi-Groover „Nation Paralyzed“, der möglicherweise als Vorlage für Flotsam & Jetsam und deren „Cuatro“ diente. „The Other Side of Suicide“ versucht mit lebhafteren, energiegeladeneren Rhythmen, aus diesem Schema auszubrechen, doch die eingeprägte Idylle lässt sich einfach nicht verdrängen, und mit der halbballadenhaften Elegie „For the Last Time“ verfällt alles wieder in einen verträumten Zustand.

Die Band wagt nur selten etwas Neues; das gesamte Album wirkt wie eine imposante halbballadenhafte/proto-doomige Oper – eine Haltung, die den Musikern, abgesehen natürlich dem Sänger, dessen Tiraden für die nötige Dramatik sorgen, nicht viele Gelegenheiten zum Glänzen lässt. Letzteres kann unmöglich an die mitreißende Energie heranreichen, da die Band mit ihrem soliden, aber ereignisarmen und mitunter sogar eintönigen Stil zufrieden zu sein scheint. Die schwedische Welle (Memento Mori, Veni Domine, Memory Garden, spätere Hexenhaus usw.), die etwas später in den 90er-Jahren einsetzte, war ein gutes Beispiel dafür, wie man einen solchen Stil ausbauen und diversifizieren und so für unterhaltsamere Momente sorgen kann; etwas, das unsere Freunde hier möglicherweise auch erreicht hätten, wenn sie länger durchgehalten hätten. Dennoch sollte dieses Werk als frühes Beispiel des modernen Post-Thrash-Heaviness bekannter sein und auch als weiteres Beispiel für den innovativen, zukunftsorientierten Geist der kanadischen Metal-Szene. (METAL ARCHIVES)



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