1. The Last Goodbye
Ein Album mit über 90(!) Minuten Spielzeit hatte ich wirklich lange nicht mehr auf den Ohren.
Die meisten Outputs heutzutage pendeln sich ja irgendwie immer bei 40-50 Minuten ein und kommen dann schnell zum Ende.
Nicht so bei Lonewolf, die uns in diesen Tagen ihre Division Hades vor den Latz knallen.
Und hey, wer sein zehntes Album auf den Markt bringt, darf das auch so gebührend zelebrieren.
Division Hades erscheint u.a. als Doppel-CD und enthält neben dem regulären Album noch einen weiteren Silberling mit alten und raren Songs, die noch mal neu eingespielt wurden. Value for money!
Lonewolf haben schon immer etwas polarisiert, was vor allem am markanten Gesang von Jens Börner liegt. Dieser erinnert etwas an einen frühen Chris Boltendahl von Grave Digger, nur mit weitaus mehr Dampf dahinter. Von den meisten True Metal-Combos ist man ja eher klare und nicht immer „maskuline“ hohe Vocals gewohnt. Und auch hier sagen Lonewolf ganz klar „nö“ und gehen ihren ganz eigenen Weg.
Musikalisch weiß man, worauf man sich bei den Franzosen einlässt: Absolut klassischer, überdurchschnittlich harter (True) Heavy Metal, der stark von alten Running Wild zur Pile Of Skulls-Phase und Grave Digger beeinflusst ist. Das vorab veröffentliche Lyricvideo zu Underground Warriors sagt da mehr als tausend Worte.
Der Opener The Last Goodbye, beginnend mit einem Spoken Words-Intro, nimmt textlich Abschied von einem lieben Menschen und ist musikalisch einer der besten Metalsongs, die ich in der letzten Zeit gehört habe. The Fallen Angel schließt sich dem hohen Niveau an und glänzt, ebenso wie der Vorgänger, mit einem richtig tollen Refrain und jeder Menge Teutonenstahl. Und den Titeltrack nehmen wir gleich noch dazu und haben damit einen verdammt starken Eröffnungshattrick.
Dem guten Mark Shelton von Manilla Road wird in Manilla Shark sehr rührend Tribut gezollt („He was a wizard ruling an epic world of fantasy, Manilla Shark, I bow in front of your great legacy”), während Silent Rage der beste Running Wild-Song seit zwanzig Jahren ist, was eventuell auch am Gitarrensolo liegt, das wiederum von einer der Keeper Of The Seven Keys-Scheiben von Helloween stammen könnte. Laute Grüße nach Hamburg.
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