BROTHER FIRETRIBE sind wieder aktiv! Die Finnische Melodic Rock Band hat sich nach Jahren wieder ins Studio begeben, um ein weiteres melodiösen, schön rundes Album aufzunehmen, wie wir es von ihnen gewohnt sind. Dass es nun einen neuen Gitarristen gibt - Roope Riijijärvi löste Emppu Vuorinen ab - tut im Songwriting keinen Abbruch. Die eingängigen Hooks bekommt man von ihm genauso geliefert, die Soli passen und der Rhythmus ist da wie eh und je.
Tomppa Nikulainen ist ein Virtuose am Keyboard und weiß immer an den richtigen Stellen mit der richtigen Menge und dem richtigen Sound zu unterstützen. Er ist genauso richtungsangebend und den Sound der Band bestimmend, wie Sänger Pekka Ansio Heino mit seiner weichen Stimme, die nur wenig Ecken und Kanten hat. Bass und Drums möchte ich natürlich nicht unbeachtet lassen. Die beiden sorgen als Rhythmusfraktion für den lässigen Untergrund, der sich vom ersten bis zum letzten Song durchzieht.
Vor allem die Vocals führen uns zurück in die 80er, als SURVIVOR oder TOTO mit ihren melodischen Rocksongs ganz an der Spitze waren und Klassiker wie "Eye Of The Tiger" ablieferten. Ganz genau in diese Kerbe schlagen die Jungs nun nicht, aber "Feel The Burn" ist schon recht ähnlich in diese Richtung unterwegs.
BROTHER FIRETRIBE liefern zehn gute Songs und zeigen bereits bei der Startnummer "I Salute You" ihre klassische Song-Aufmachung: starke Keyboard-Töne, lässige Riffs und super ins Ohr gehende Melodien. Das klingt sehr oft nach 80er Disco und Discofox, aber natürlich wird man es in den klassischen Tanzschulen heute nie hören, weil zu viel Härte dahintersteckt. Nicht ganz beim Discofox, aber recht nett rockig und mit lässigem Chorus und mitreissenden Refrainparts sowie tollen Keyboard-Harmonien die Nummern "Bring On The Rain", "Ticking Away" und "Candle In The Window". Das sind richtige Ohrwürmer, mit Leidenschaft eingespielt und gesungen, die man einfach länger nicht los wird.
Besonders auffällig bzw. absolute Anspieltipps:
- "Chariot Of Fire": extrem melodisch und ins Ohr gehend; da singt man sofort mit, rockt mit, lässt sich gehen und ist von dem Schwung, Elan, und der locker-flockig-rockigen Leichtigkeit, mit der diese Nummer aus dem Lautsprecher kommt, einfach begeistert.
- das groovige "Battle Ground" mit dem abwechslungsreichen Songwriting, das von hymnischen Passagen über lässigen Chorus bis hin zu sehr variablen Synthie-Einsätzen alle Stückerl spielt
- "Rock In The City": als Abschluss-Song eine Nummer, die einen auf jeden Fall vom Hocker reißt und vor allem beim Live-Einsatz mitjubeln lässt, weil bei diesem Chorus und den Keyboardklängen kann man einfach nicht aus. Das ist Live-Stimmung pur und man kann sich dem Sound einfach nicht entziehen.
Echte Balladen findet man auf "Feel The Burn" nicht viele. "Love Is A Beautiful" zählt dazu. Der lateinamerikanische Rumba-Rhytmus, der dahinter steckt, zieht mich schon wieder ins Tanzlokal oder zumindest auf die Couch - Schmuserock lässt grüßen. "Arianne" ist nicht ganz so verschmust. Die soft rockende Nummer hat vor allem im Refrain einen lässigen Beat und motiviert zum Mitsingen.
Am Ende kann man einfach nur feststellen, dass man genau das bekommt, was man von den Finnen erwartet. Bei ihrem Melodic Rock werden Erinnerungen an die 80er wach. Ach war das damals schön. Dauerwelle, Glitzer-Rock, Neonfarben, Heels, Aufputz ohne Ende. Und BROTHER FIRETRIBE sind mitten drinnen mit ihrem melodischen Rock mit viel Oldschool Touch, der vor allem den Oldies (ich zähle mich ja auch dazu) gefallen wird. Wie der letzte Song schon sagt "Rockt die City" - ja, das schaffen die Jungs auf jeden Fall. (STORMBRINGER 4 / 5)
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