Bewertung: 8
Immer wieder mal was Neues. Nichts ist bei Iron Mask so konstant wie diese Tatsache. Die Zentrifuge dreht sich unaufhörlich und der Schleudersitz hat abermals einen Sänger aus dem Line-Up katapultiert. Diego Valdez musste gehen, Mike Slembrouck (After All, Immanent Distance) folgt nun nach. Wer auch immer das Sagen bei Iron Mask hat, der formuliert zweifelsohne hohe Ansprüche an den Mann hinter dem Mikro. Ich liege mit meiner Vermutung wohl nicht daneben, dass Mastermind Dushan Petrossi hier seine Finger im Spiel hatte.
Nun, das letzte Langeisen Diabolica aus 2016 kam eher durchwachsen daher und die Kritiken schäumten seinerzeit vor heller Begeisterung nicht gerade über. Insofern lastet insbesondere auf dem neuen Sänger eine ungehörig hohe Last. Jene wird durch Dushan Petrossi selbst noch befeuert. Mike Slembrouck, der ebenfalls Belgier und richtig großer Fan der Band ist, offenbar auch derjenige zu sein scheint, der besser nicht hätte passen können, wird zu allem Überfluss als der beste Sänger bezeichnet, den die Band jemals hatte. Das sind Vorschusslorbeeren, die auf anderer Seite erst mal bestätigt werden wollen. Gegönnt sei es der Band, sollte es so kommen. Die Sterne standen gut, lässt Dushan Petrossi wissen, so gelang es ihm für das neue Album das beste Material aller Zeiten zu schreiben. Somit liegt die Messlatte für Master Of Masters ganz oben. Hören wir rein in das Studioalbum Nummer sieben und lassen uns überraschen, ob alles nur Rauch und Schall oder die Songs tatsächlich so gut sind, wie der Meister es verheißen hat.
Und ja, Never Kiss The Ring startet durchaus druckvoll. Ramy Ali treibt das Arrangement zünftig an, die Belgier scheinen entfesselt. Mike Slembrouck wird in diesem Song seinem vorauseilenden Ruf überwiegend gerecht. Er präsentiert flüssige Melodien, die in den symphonischen Grundstrukturen harmonisch aufgehoben sind. Tree Of The World kann anknüpfen, wenngleich die Strophenzeile „Hallowed Be Thy Name“ die Gehörgänge nach meinem Dafürhalten etwas zu häufig penetriert. Ob Iron Maiden hier als Ideengeber Pate standen, lassen nicht nur die Gitarrenläufe vermuten.
Revolution Rise lässt dahingehend aufhorchen, als dass Gastsänger Oliver Hartmann (Echoes, Avantasia, ex-At Vance) einen wirklichen Akzent setzt. Eine Hard Rock Nummer, die eigentlich sehr unaufdringlich, dennoch aber bestimmt aufgeht. Das gesamte Arrangement von Beginn bis Ende ist organisch und fließt aus einem Guss. Olivers Stimme passt hier wie Topf auf Deckel. Eine wirkliche Bereicherung des Albums. Offenbar steuerte Oliver Hartmann vor allem auch die Background Vocals mit bei.
Es ist kein Geheimnis, Iron Mask neigen zu Songs in Überlänge. Nothing Lasts Forever ist einer dieser Songs, der trotz der Länge dennoch Kurzweile bietet. Ein wenig erinnert mich das Stück an ältere Helloween Songs, gute Gitarrenarbeit gepaart mir reichlich Melodie und Speed.
Das Songwriting wirkt trotz der gelegentlichen Vorhersehbarkeit generell frisch. Ich denke, Mike Slembrouck trägt mit seiner breit angelegten Range und wohlklingenden Stimme positiv hierzu bei. Dance With The Beast kann deshalb punkten, da der Refrain einen sehr hohen Wiederkennungswert hat.
In technischer Hinsicht darf man keine Kritik anbringen. Der Mix ist homogen und ausgewogen. Das Coverartwork passt gut in unsere Zeit und lässt Spielraum, sich dabei zu denken, was jedem dazu einfällt. (TIME FOR METAL 7,7 / 10)
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